Kapp: Zur neuen Weltanschauung.
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vor allen früheren Arbeiten über die Meteoriten die Untersuchungen des Münchener Oberbergdirectors Gümbel bevorzugt, dessen Ausspruch anzuführen: „Vielleicht gelingt es dennoch, die Anwesenheit organischer Wesen auf außerirdischen Körpern nachzuweisen." Eine Vermuthung, die damals noch
als ein schüch- Fig. 4.
ternes „Vielleicht" sich ver- M ) ' V
nehmen ließ, ist
gegenwärtig in X. 7/ /Us X / Hahn's Aus- sprnch: „Ich
hoffe, dies sei ^nr
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Gelvißheit hoben.
Mit der Feststellung der Erfordernisse für die Beweisführung, daß ein pflanzlicher oder thierischer Organismus vorliege, wird diese selbst im folgenden Abschnitt mit fortlaufender Bezugnahme aus die in den Tafeln enthaltenen Formen zur Anschauung bracht. ^ gezeigt,
diese Formen nicht todt eingebettet sind, sondern daß „die eine aus der anderen gewachsen" und in Wahrheit lebend vom
Leben begraben" ist, daß im Chondrit- gestein kein Raum ohne Leben, kurz, „daß Alles Leben" ist und daß durch diese Thatsache erst das volle Licht auf die Entstehung des Planeten geworfen und damit der nichtorganische Anfang der Erde und der Weltkörper überhaupt
ge- > wird daß
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Ili'kuiis, OmNsImi. So genannt zu Ehren unseres Kaisers. Vom Meteorstein von Knyahinya in Ungarn; steht zwischen Alge und Farn.
1 Kreisrundes gewölbtes Blatt. 2 Samenzellenansatz. 3 Zwölf Samenzellen. 4 Junge Zellen. S Vergrößerungen der Zellen. Schlifffläche 70 flU mm. Urania in acht sehr schönen Exemplaren darin. („Urzelle" Taf. XVlt.)
widerlegt wird. Betrachtungen, welche
sich über „Stein im Stein", über „Fortpflanzung" und über „Entwickelung"
anreihen, wollen nicht als abschließend, sondern nur als Fingerzeige für künftige Forschungen gelten. Ein eigener Abschnitt, Das Meteoreisen", enthält die Beseitigung des Ein- wurses, daß sich Pflanzen nichtin Eisen hätten verwandeln können. Er macht es gewiß, daß Meteoreisen, in welchem Crinoiden und Schwammformen gefun- . . den worden sind,
ein Schmelz- prodnct nicht sein kann, und führt, den Kern der Erde im Verhältniß zu deren Schwere als aus Eisen bestehend angenommen, zudem Schluß, daß der erste Anfang unseres lind daher aller Planeten, wie oben bereits erwähnt ist, eine organische Bildung war. Auch dem „Eisen vonOvi- fak", wovon Nordenskiöld Proben nebst Basalt, in welchem es gefun-
den wurde, zur Untersuchung überlassen hatte, wird ein eigener Abschnitt gewidmet. Noch ist die Frage, ob dieses Eisen meteoritischen Ursprungs ist oder nicht, eine offene. Hahn hält es für wahrscheinlich, „daß wir in dem Eisen von Ovisak den Eisenkern der Erde zu Tage treten sehen", und spart eine Untersuchung im Dünnschliffe aus die Zeit aus,