Heft 
(1881) 299
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Jllustrirte Dculsche Monatsh cstc.

getrieben wird, zu steuern, sich einen ge­nügenden Ersatz in dem Terminusmecha­nistisch" zu verschaffen.

Angenommen, die gelehrte Welt selbst sei sich der bildweisen Verwendung des Mechanismus klar bewußt, so sollte sie doch weder in gelehrten noch inpopu­lären" undgemeinverständlichen" Aus­lassungen die Grenze des Erlaubten zu sehr überschreiten. Denn schließlich stem­pelt die große Menge, in Verwechselung der Sache mit dem Bilde, nur zu gern letzteres zur sachlich baren Münze, um davon in einseitig materialistischer Auf­fassung ausgiebigen Gebrauch zu machen.

Neben den vielen glänzenden Resultaten der materialistischen Naturforschung ist ihre schwache Seite der Mechanismus. Von allen zerstörenden Tendenzen ist die mecha­nische Weltanschauung die zerstörendste. Sie unterwühlt, indem sie Religion, Kunst und Wissenschaft zersetzt, den organischen Bestand des Staates. Ihre Vernichtung wird die Befreiung von dem beklemmen­den Alp sein, der auf dem Frieden der Gesellschaft lastet. Den ferneren Ver­suchen, den Mechanismus in orgauistischer Vermummung im ganzen Gebiet der Lehr- meiuungen heimisch zu machen, wird von

der neuen Schöpfnngslehre Halt geboten. Innerhalb seiner Schranken jedoch kommt der Mechanismus wahrhaft zu seinem Rechte. Hier wird seiner Machtvollkom­menheit gebührend gehuldigt, so daß er, indem er unter Anderem, wie jetzt ge­schehen, mit Mikroskop und Lichtbild der organischen Weltanschauung zu so erstaun­lichem Aufschwung verhilft, selbst auch einen großartigen Triumph feiert.

Insofern alle Erzeugnisse der mecha­nischen Technik die Erweiterung und Fort­setzung der organischen Machtfülle des Menschen sind, Projection der Organe, und da die ganze Culturgeschichte sich in die Erfindung und Vervollkommnung der Werkzeuge nach dem Vorbild des mensch­lichen Organismus auflöst, so zeigt die Lehre, welche den Schöpfungsproceß von einem urorganischen Weltstoff anheben und in der Umsetzung desselben in un­organische Materie als Maß für die Ent­wickelung des Organischen sich verlaufen läßt, nunmehr auch den Menschen der Erdwelt gegenüber alsdas Maß der Dinge" eine Erhabenheit des Be­ginnes und des Zieles, wie sie würdiger für die Menschheit nicht gedacht werden kann!

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Versteintes Lebe» aus der fernste» Zeiten Nacht,

Der Urwelt Leichensteinc sind ans Licht gebracht.

Steinschtiffgcbilde jetzt! Wir stehn und schaun sie an Das hat Erkcnntniszmuth, das hat der Mensch gethan!