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Grün: Franz von Sickingen.
Burgfriedensgenossen Sickingen's, so darf doch nicht unerwähnt bleiben, daß der Rachedurst der Fürsten sich sogar zu einem ihres Gleichen verflieg. Albrecht von Mainz, der Dilettant in Humanismus und Reformation, der aber weder Geld noch Position missen mochte, der zeitweilige Gönner Hutten's, der halbe Begünstiger Sickingen's, wurde jetzt ganz
Sein Sohn Hans wurde ihm abgefangen und verwundet.
Immer enger zog sich der Ring des Verhängnisses, immer problematischer, immer entfernter winkte die Hoffnung ans Hülfe: Sickingen verfügte noch über 500 Knechte und 300 Reisige, etwa zwölf Schlösser der Genossenschaft standen ihm noch offen. Die schwäbischen
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Niiter, Tod und Teufel. (Das Monogramm zeigt den Urheber an.)
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gedemüthigt, mußte 25 000 Gulden Buße zahlen und seinen Hofmeister Frowin v. Hutten ins Elend entlassen.
Dem Treiben einer solchen Reaction suchte allerdings das Reichsregiment in den Weg zu treten; aber Sickingen, gleich dem angeschossenen Eber, ließ dem Lauf der Dinge keine Zeit mehr. Plötzlich, am 1. November, berannte er die pfälzische Feste Lützelburg bei Zabern und wurde — abgeschlagen. Am 10. November kündigte er dem Kurfürsten die Lehenspflicht.
Ritter waren nicht abgeneigt, losznbrechen. Der flüchtige Hartmut v. Kronberg warb in Böhmen. Zum fränkischen Rittertage zu Schweinfurt, zu dem auch Götz geladen war, sandte Sickingen, der bereits burgfest geworden, einen langen Brief, in dem er auseinandersetzte, daß dem Adel die Ausrottung drohe. Das Reichsregiment aber ließ zu Schweinfurt abwiegeln, indem es dem versammelten Adel durch Delegirte zu verstehen gab: wenn er sich ruhig verhielte, so würde es ihn
Monntshefte, U. Sol». — September 1881 . — Vierte Folge, BV. VI. 36. 46