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Jllustrirte Deutsche Monatshefte.
sind und sich für moderne Mnsikverhältnisse interessiren, dieses vortrefflich geschriebene interessante und geistvolle Buch.
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Mora von Deutschland. Herausgcgeben von Schlechtendal, Langethal und Ernst Schenk. Revidirt und verbessert von Ernst Hallier. Fünfte Auflage. (Gera-Untermhaüs, Verlag von Fr. Eugen Köhler.) Band 1 bis 4. Dieses Werk eignet sich ganz besonders zum Studium der deutschen Flora; durch die in demselben durchgeführte, den neuesten Ansichten entsprechende Systematik steht es weit über den gewöhnlichen derartigen Handbüchern. Die Charakteristik der einzelnen Familien, Gattungen und, was am schwierigsten ist, der einzelnen Arten ist mit besonderer Schärfe und Klarheit durchgcführt, so daß auf diese Weise das Bestimmen der Genera auch für den Laien nach einiger Uebung möglich wird. Die Aufzählung der Synonyma und die Erklärung der Namen sogar der einzelnen Species sind Vorzüge, von denen besonders der erstere keinem Haudbuche der Botanik fehlen sollte, da die Bezeichnung einer und derselben Species oft fünf bis sechs Namen von den verschiedenen Autoren erhalten hat. Die Erklärung der Blüthe und ihrer Bestandtheile ist meist an Längsschnitten durchgeführt, während die meisten der heutigen Botaniker dieselbe, so weit es möglich, an Diagrammen zu geben versuchen (Eichler, Sachs u. a.). Die Abbildungen sind meist so naturgetreu, daß der aufmerksame Beobachter durch Vergleichung mit ihnen allein schon die einzelne Pflanze erkennen kann; manchmal sind indeß in ihnen charakteristische Merkmale zu grell hervorgehoben, was der Natürlichkeit des Bil
des schadet. Jedenfalls sind sic aber einein wenn auch noch so sorgfältig gepflegten Herbarium zum mindesten gleichzustellen. Man kann dieses Werk seiner Reichhaltigkeit wegen auch mit voller Berechtigung eine Flora Mittel- europa's nennen und ihm einen bedeutenden Leserkreis prognosticiren.
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Palästina in Bild und Wort. Von Georg Ebers und H. Guthe. (Stuttgart, Eduard Hallberger.) Je höher die Literatur der sogenannten illustrirtcn Werke anschwillt — bringt doch fast jede Woche eine neue Erscheinung auf diesem Gebiete —, desto strengere Maßstäbe muß die Kritik an jedes einzelne dieser Werke anlegen. Das vorliegende wird ohne Zweifel auch die strengsten Anforderungen nach jeder Richtung hin befriedigen, wie dies schon die ersten drei bis jetzt erschienenen Lieferungen genügend beweisen. In Bezug auf den Herausgeber konnte wohl eine glücklichere Wahl nicht getroffen werden. Georg Ebers ist einer der genauesten Kenner des Orients; mit einer stupenden Gelehrsamkeit verbindet er die Gabe der allgemeinfaßlichen und poetischen Darstellung. Er hat sich mit H. Guthc, der gegenwärtig in Jerusalem weilt, verbunden, um das große englische Werk, welches dieser deutschen Ausgabe zu Grunde liegt, zu bearbeiten und dem deutschen Volke zugänglich zu machen. Die Illustrationen sind sauber und gediegen ausgeführt, das Ganze dürfte nach Vollendung in Wahrheit ein „internationales Prachtwcrk" werden. Wir kommen, nachdem eine größere Anzahl von Lieferungen erschienen sein wird, auf dieses interessante und bedeutende Unternehmen noch ausführlicher zurück.