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Gegen drei Uhr nachmittags fuhr Herr von Stolps Wagen am Kaiserhofe vor.
Um vier Uhr waren die Mittagsgäste eingeladen.
Johann, welcher seine Herrschaft unten erwartete, hob die gnädige Frau heraus. Es war dies sonst ein saures Stücklein
nicht stören. Denn die Verwirklichung des kühnen Planes, der Frau von Stolps hochfliegende Gedanken seit Wochen beschäftigte, das große umgestaltende Ereigniß — es war heute geschehen! Ihr Gatte hatte geredet, der erste Schritt zur großen Zukunft war gethan. Neben ihm bewunderte sie pflichtschuldigst
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Der erste Verlust.
Originalzeichnung von W. Simmler.
Arbeit. Heule aber fand er, daß die Bewegungen der Gnädigen so leicht und schwunghaft waren, als ob sie keine große Dame, sondern ein blutjunges Fräulein sei — doch nur einen Augenblick! Als er die Treppe hinter ihr herausschritt, erschien sie ihm Plötzlich noch um einen Zoll gewachsen zu sein.
Ehrerbietig öffnete er den Salon und ließ die Herrschaft eintreten. Ein Blick der gnädigen Frau wies ihn selbst zurück, seine profane Gegenwart sollte die Weihe der nächsten Stunde
sich selbst. Wie klug hatte sie den sanften gleichmütigen Gaul zu spornen verstanden, bis er Reiterstücklein zu machen begann wie ein Kunstpferd. Ja, ja, es war geschehen!
Herr von Stolp hatte nicht fünf, nicht zehn, nein fünfunddreißig Minuten vor den versammelten Vertretern des Volks geredet: das gab schlecht gerechnet im Hinterhausener Wochenblatte fett gedruckt gewiß einen halben Bogen voll. Und er hatte wirklich gut geredet.