Markt zu Tanta. Originalzeichnung von L. C. Müller.
Aus dem Prachtwerl „Aegypten" von Georg Ebers. Verlag von Eduard Hallborger in Stuttgart.
und Lichter in den mit Fenstern und kleinen Spiegeln geschmückten Kaffeehäusern, geputzte Mädchen sitzen vor allen Thüren, lauter tönt Musik und Gesang, und rohes Geheul schallt aus den Bretterbuden, in denen sich Neger bei wilden Tänzen schütteln und schwingen. Da ist keiner, der die Stimme des Mneddin vernähme, der von dem Minaret der Grabmoschee des Heiligen, für den dieses Fest gefeiert wird, die Gläubigen zum Gebete ruft, denn der Lärm erstickt den frommen Gesang
und der Wallfahrtsort ist eine Stätte bacchantischen Jubels. — Weil es selten während der Messe an Unruhen und Aergernissen fehlte, so hat die Regierung mehrmals ihre Aufhebung dekretirt; aber kein Mufti wagte es, diese Verordnungen zur Ausführung zu bringen, denn das Volk hängt fest an dem Heiligen Sejid, der heute noch Wunder wirken soll, und hält eine Wallfahrt nach Tanta für ein ebenso vergnügliches als Gott wohlgefälliges Unternehmen.