Stechlin.
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Hand genommen hatte, brach man aus, um zunächst auf den als erste Sehenswürdigkeit festgesetzten Aus- stchtsturm hinaufzusteigen. Der Weg dahin, keine hundert Schritte, führte durch einen sogenannten ,Poetensteig'. „Ich weiß nicht," sagte Dubslav, „warum meine Mutter diesen etwas anspruchsvollen Namen hier einführte. Soviel mir bekannt, hat sich hier niemals etwas betreffen lassen, was Zu dieser Rangerhöhung einer ehemaligen Taxushecke hätte Veranlassung geben können. Und ist auch recht gut so."
„Warum gut, Papa?"
„Nun, nimm es nicht übel," lachte Dubslav. „Du sprichst ja, wie wenn du selber einer wärst. Im übrigen räum' ich dir ein, daß ich kein rechtes Urteil über derlei Dinge habe. Bei den Kürassieren war keiner, und ich habe überhaupt nur einmal einen gesehen, mit einem kleinen Verdruß und einer Goldbrille, die er beständig abnahm und putzte. Natürlich bloß ein Männchen, klein und eitel. Aber sehr elegant."
„Elegant?" fragte Czako. „Dann stimmt es nicht; dann haben Sie so gut wie keinen gesehen."
Unter diesem Gespräche waren sie bis an den Turm gekommen, der in mehreren Etagen und Zuletzt auf bloßen Leitern anstieg. Man mußte schwindelfrei sein, um gut hinaufzukommen. Oben aber war es wieder gefahrlos, weil eine feste Wandung das Podium umgab. Rex und Czako hielten Umschau. Nach Süden hin lag das Land frei, nach den drei andern Seiten hin aber war alles mit Waldmaffen besetzt, zwischen denen gelegentlich die sich hier ans weite Meilen hinziehende Seenkette sichtbar wurde. Der nächste See war der Stechlin.
„Wo ist nun die Stelle?" fragte Czako. „Natürlich die, wo's sprudelt und strudelt."
„Sehen Sie die kleine Buchtung da, mit der weißen Steinbank?"
„Jawohl; ganz deutlich."
„Nun, von der Steinbank aus keine zwei Bootslängen in den See hinein, da haben Sie die Stelle, die, wenn's sein muß, mit Java telephoniert."
„Ich gäbe was drum," sagte Czako, „wenn jetzt der Hahn zu krähen anfinge."
„Diese kleine Aufmerksamkeit muß ich Ihnen leider schuldig bleiben und Hab' überhaupt da nach rechts hin nichts andres mehr für Sie als die roten Ziegeldächer, die sich zwischen dem Waldrand und dem See wie auf einem Bollwerk hinziehen. Das ist Kolonie Globsow. Da wohnen die Glasbläser. Und dahinter liegt die Glashütte. Sie ist noch unter dem alten Fritzen entstanden und heißt die ,grüne Glashütte'."
„Die grüne? Das klingt ja beinah' wie aus 'nem Märchen."
„Ist aber eher das Gegenteil davon. Sie heißt nämlich so, weil man da grünes Glas macht, allergewöhnlichstes Flaschenglas. An Rubinglas mit Goldrand dürfen Sie hier nicht denken. Das ist nichts für unsre Gegend."
Und damit kletterten sie wieder hinunter und traten, nach Passierung des Schloßvorhofs, auf den quadratischen Dorfplatz hinaus, an dessen einer
Ecke die Schule gelegen war. Es mußte die Schule sein, das sah man an den offenstehenden Fenstern und den Malven davor, und als die Herren bis an den grünen Staketenzaun heran waren, hörten sie auch schon den prompten Schulgang da drinnen, erst die scharfe, kurze Frage des Lehrers und dann die sofortige Massenantwort. Im nächsten Augenblick, unter Vorantritt Dubslavs, betraten alle den Flur, und weil ein kleiner weißer Kläffer sofort furchtbar zu bellen anfing, erschien Krippenstapel, um zu sehen, was los sei.
„Guten Morgen, Krippenstapel," sagte Dubslav. „Ich bring' Ihnen Besuch."
„Sehr schmeichelhaft, Herr Baron."
„Ja, das sagen Sie; wenn's nur wahr ist. Aber unter allen Umständen lassen Sie den Baron aus dem Spiel .. . Sehen Sie, meine Herrn, mein Freund Krippenstapel is ein ganz eignes Haus. Alltags nennt er mich Herr von Stechlin (den Major unterschlägt er), und wenn er ärgerlich ist, nennt er mich ,gnäd'ger Herr'. Aber sowie ich mit Fremden komme, betitelt er mich Herr Baron. Er will was für mich thun."
Krippenstapel, still vor sich hinschmunzelnd, hatte mittlerweile die Thür zu der seiner Schulklasse gegenüber gelegenen Wohnstube geöffnet und bat die Herren, eintreten zu wollen. Sie nahmen auch jeder einen Stuhl in die Hand, aber stützten sich nur auf die Lehne, während das Gespräch zwischen Dubslav und dem Lehrer seinen Fortgang nahm. „Sagen Sie, Krippenstapel, wird es denn überhaupt gehen? Sie sollen uns natürlich alles zeigen, und die Schule ist noch nicht aus."
„O, gewiß geht es, Herr von Stechlin."
„Ja, hören Sie, wenn der Hirt fehlt, rebelliert die Herde..."
„Nicht zu befürchten, Herr von Stechlin. Da war mal ein Burgemeister, achtundvierziger Zeit, Namen will ich lieber nicht nennen, der sagte mal: Menn ich meinen Stiesel ans Fenster stelle, regier' ich die ganze Stadt'. Das war mein Mann."
„Richtig; den Hab' ich auch noch gekannt. Ja, der verstand es. Ueberhaupt immer in der Furcht des Herrn. Dann geht alles am besten. Der Hauptregente bleibt doch der Krückstock."
„Der Krückstock," bestätigte Krippenstapel. „Und dann freilich die Belohnungen."
„Belohnungen?" lachte Dubslav. „Aber Krippen- stapel, wo nehmen Sie denn die her?"
„O, die hat's schon, Herr von Stechlin. Aber immer mit Verschiedenheiten. Ist es was Kleines, so kriegt der Junge bloß 'nen Katzenkopp weniger, ist es aber was Großes, dann kriegt er 'ne Wabe."
„'ne Wabe? Richtig. Davon haben wir schon heute früh beim Frühstück gesprochen, als Ihr Honig auf den Tisch kam. Ich habe den Herren dabei gesagt, Sie wären der beste Imker in der ganzen Grafschaft."
„Zu viel Ehre, Herr von Stechlin. Aber das darf ich sagen, ich versteh' es. Und wenn die Herren mir folgen wollen, um das Volk bei der Arbeit zu sehen — es ist jetzt gerade beste Zeit."