Heft 
(1988) 45
Seite
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Da packte uns alle ein tiefes Graun. Wir mochten nicht mehr weiter schaun. Und wir haben das Schloß vermieden."

Das sind unsre Hermunduren nicht mehr. Ach wie wir zurückgeblieben sind. Ach da unten weht jetzt ein andrer Wind. Ach wie wir zurückgeblieben sind. Wir Semnonen, wir Hermunduren ." 22

Anmerkungen

Zur Überlieferung der Gedichthandschriften Fontanes vgl. den Beitrag in: Theodor Fontane im lite­rarischen Leben seiner Zeit. Beiträge zur Fontane-Konferenz vom 17. bis 20. Juni 1986 in Potsdam. Mit e. Vorwort von Otfried Keiler. Berlin 1987. (Beiträge aus der Deutschen Staatsbibliothek; 6) Dem Fontane-Archiv Potsdam und dem Märkischen Museum Berlin danke ich für die Erlaubnis, diese ungedruckten Texte publizieren zu dürfen. Mein Dank gilt darüber hinaus Frau Helga Breit­haupt (FAP) für vielfältige Hilfe beim Entziffern schwieriger Textstellen.

1 Im Gegensatz zu den Textentwürfen für veröffentlichte Gedichte hat Fontane seine Roman- und Wanderungsmanuskripte bewußt aufbewahrt; ein großer Teil dieser Manuskripte ist im Mär­kischen Museum Berlin und im FAP erhalten geblieben.

2 Die Notizbücher blieben ebenfalls erhalten (FAP), die Tagebücher sind leider nur lückenhaft überliefert.

3 Für den NotizbuchentwurfHerbstgefärbt", im August 1877 in Thale entstanden (FAP, B 4, Rs 36), gab es einen weiteren korrigierten Entwurf, mit dem TitelHerbst", der 1984 bei Stargardt versteigert wurde und sich jetzt in Privatbesitz befindet. H. Fricke hat den Notizbuch­entwurf fehlerhaft publiziert, mit dem TitelHerbstgefühl" (Deutsche Rundschau. Jg. 1, H. 9, 1948, S. 228).

4 Text und Datierung nach der Abschrift aus dem 2. Grünen Buch, einer handschriftlichen Ge­dichtsammlung der Jugendgedichte Fontanes, die um 1845 zusammengestellt worden ist und sich nach Fontanes Tod in seinem Nachlaß befand. Die Sammlung wurde noch im Dezember 1934 im Katalog 353 bei Stargardt angeboten; sie ist vermutlich im 2. Weltkrieg vernichtet worden. Friedrich Fontane hat seine Abschrift nicht wie die anderen Kopien aus dieser Sammlung in das Abschriftenkonvolut eingegliedert; er verwandte das Typoskript, um eine beschriebene Rückseite des Manuskripts für das von ihm herausgegebeneBilderbuch aus England" (FAP, Na 1, Rs 59) zu überkleben.

Der Stralauer Fischzug, seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts am 24. August gefeiert (Ende der Schonzeit, Beginn des Fischfangs), war 1893 wegen seiner Ausartungen verboten worden.

5 Text und Datierung nach der handschriftlichen Eintragung im Notizbuch (FAP, H 1, S. 22). Die beiden Dispositionen sind in eine Gedichtliste eingefügt:

An Seidlitz. Reiter nur vom Tod überholt. Zorndorf. Russische Vierecks./ Schwerin. Epaminon- das./ Kleist. Als Dichter./ Friedrich II. [...)/ Den großen Kurfürsten. An Platen./ Feld­marschall Derffling./ Nibelungenstrophe./ Die vier Wandrer./ Europas Untergang (. . ]/ Sonette. 1) das Sonett/ ein Krystall 2) An B. v. L. schildern, bildern, verwildern./ Gräfin Faßner/Voß

Die Notizen zu Seidlitz, Schwerin und Derffling wurden gestrichen; diese Baliaden sind 1846/47 geschrieben worden.

Mit denletzten Werken seines Lebens" sind wohl die Bemühungen Friedrichs II. um die Förderung des Handels, Gewerbes und der Landwirtschaft sowie seine Bemühungen um eine neue Gesetzgebung für Preußen (die 1794 in Kraft trat) gemeint.

6 Nach Fricke (Chronik, 1960, S. 27) entstand die Übersetzung am 23. Juni 1855. Text nach dem handschriftlichen (leicht korrigierten) Entwurf. Fontane trug die Übersetzung mit Bleistift in sein Exemplar von J. S. MooresThe Pictorial Book of Ballads" (Bd 1, London 1847) ein; das Buch blieb im FAP erhalten. Die Übersetzung beginnt mit Strophe 2 der Vorlage, die 93 Strophen umfaßt.

7 Text und Datierung nach dem handschriftlichen (korrigierten) Entwurf (FAP, St 74, S. 15); auf der gleichen Seite die Übersetzung vonThe white cockade" (Mein Liebsten ..."). Fontane wollte die Übertragung ursprünglich in den Zyklus der Jakobiten-Lieder aufnehmen; Vorlage war vermutlich das in Joseph Ritsons SammlungScotish Songs" (1794) publizierte VolksliedCarl, an the king come" (Kerl, wenn der König kommt). Fontane übersetzte die erste Strophe und die letzte Strophe (mit der Aussicht auf fröhliches Trinken) nicht und änderte (mißverstand?) den Titel.

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