adressiert" (FRo, S. 286). Das unerwartete Wiederauftauchen des hier vorgestellten Teils der Briefe Rodenbergs an Fontane zeigt jedoch, daß auch diese beiden Schreiben nicht für immer verloren sein müssen, auch wenn es im Augenblick den Anschein hat.
Die Briefe wurden wort- und buchstabengetreu nach den Handschriften ediert. Von Rodenberg gestrichener bzw. überschriebener Text steht in spitzen, Zusätze des Herausgebers erscheinen in eckigen Klammern. Auf die Hervorhebung der vorgedruckten Angabe des Absendeortes und der Jahreszahl im Briefkopf wurde verzichtet.
Nr. 1
Hochgeehrter Herr!
Berlin W., den 19. Nov. 1890
Herzlich bewegt bestätige ich Ihnen den Empfang Ihres MS.;6 denn ich weiß — auch wenn ich die kräftigen Züge u. Striche Ihrer Hand in der feinen u. sympathischen Schrift Ihrer Frau Gemahlin nicht sähe — was in einem solchen Haufen Blätter steckt. Also zunächst denn meinen Dank u. nun sogleich ans Werk. Ihre Eintheilung 7 werde ich, in der einen oder andren Form, gern befolgen u. über Correctur u. dergl. Ihnen thunlichst bald Mittheilung machen. Inzwischen mit vorzüglicher Hochachtung
ergebenst
Ihr
D. Julius Rodenberg.
Nur Eines fehlt mir noch: der Titel! Bleibt es dabei: Unwiderruflich — u. Roman von Th. F., oder wünschen Sie sonst noch Etwas in der Bezeichnung?
Nr. 2
Hochgeehrter Herr!
Berlin W., den 23. Nov. 1890
Mit immer sich gleich bleibender Freude, aber wachsender Spannung habe ich Ihr M.S. bis hierher gelesen u. möchte nun mündlich Ihnen meinen Dank, nebst einigen, minimale Punkte betreffende, Bedenken aussprechen. Wenn ich Sie nicht störe, bitte ich um die Erlaubnis, gegen zwölf Uhr persönlich bei Ihnen erscheinen zu dürfen; u. entschuldigen Sie diesen Ueberfall mit dem Wunsche, (diese) unsre Angelegenheit rasch zu fördern. Denn wenn wir im Januarheft* beginnen wollen, haben wir keinen Tag mehr zu verlieren.
Indem ich um geneigten Bescheid durch den Ueberbringer ersuche, bin ich
in vorzüglicher Hochachtung ergebenst Ihr D. Julius Rodenberg.