das über Storm vorzüglich geeignet. Im Juniheft würden wir dann die kleinen Propheten des vierten Capitels (Goldammer, Smidt, von Blomberg u. Methfes- sel) zusammen mit unsrem guten Hesekiel geben, auf den ich mich besonders freue. Dieß Alles, natürlich, Ihr Einverständnis vorausgesetzt 7 0 u. weil es ja doch auf eine bestimmte Reihenfolge hier nicht abgesehen zu sein scheint. Ihrer freundlichen Äußerung entgegensehend, mit dem Ausdruck vollkommener Hochachtung
Ihr ergebener D. Julius Rodenberg.
Nr. 27 [Postkarte]
Berlin, 17. März, 96. W. Margarethenstr. 1
Hochgeehrter Herr Doctor!
Für heute nur meinen herzlichsten Dank. 71 Sie wißen, wie sehr ich mich auf dieß Capitel Hesekiel freue; sobald ich es gelesen habe, schreibe ich wieder u. ausführlicher. — Ihr Urtheil über den Grafen Pfeil 72 hat mich lebhaft interessiert u. auf das über die Luisenbriefe 73 bin ich ebenso gespannt. — An dem Sängerabend, 74 von dem Sie schreiben, hab' ich nicht Theil nehmen können; aber meine Damen haben mir davon erzählt.
In aufrichtiger Ergebenheit Ihr
D. Julius Rodenberg.
Nr. 28 75
Hochgeehrter Herr Doctor!
Berlin W„ den 22. März, 1896.
Sie haben mir eine wahre Herzensfreude bereit durch Ihren, durch unsren Hesekiel. Denn so war er, wie Sie ihn schildern — in Ihren Blättern ist er für mich wieder aufgelebt; es war mir, wie ein Wiederbegegnen nach langer, langer Trennung, als ob ich ihn durch die Thüre hereintreten sähe u. auf ihn zugehn, seine Hand schütteln u. sagen sollte: na, alter Freund, bis Du auch wieder da! — Merkwürdig ist mir nur, daß wir — Sie u. ich — uns nicht schon bei Smidts getroffen haben, wo ich — eben durch Hesekiel eingeführt — in den Jahren 1860—62 eigentlich jeden Sonntagabend war. Und wie wundervoll treu Sie auch diese Symposien, diese Punschgelage beschrieben haben! Einmal allerdings erinnere ich mich, mit Ihnen bei Hesekiel, oben in der Wilhelmstraße (No 8!) zusammen gewesen zu sein u. ich glaube dann auch bei seinem ziemlich einsamen Begräbnis 76 (aus der Hallischen Straße). Und nun dank' ich Ihnen, daß Sie ihm ein solches Denkmal gesetzt haben u. daß ich die Genugtuung habe, seinen Namen (auch) in der „Rundschau" genannt zu sehen.
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