4 Wruck, Peter: .Viel Freud, viel Leid. Irrungen, Wirrungen. Das alte Lied." — In: Fontane- Blätter 6 (1985) 1, S. 85.
5 Fontanes Werke, a. a. O., S. 140.
6 Ebd., S. 140.
7 Ebd., S. 143.
8 Wruck, Peter, a. a. O., S. 82.
9 Fontanes Werke, a. a. O., S. 111.
10 Ebd., S. 97.
11 Wruck, Peter, a. a. O., S. 89.
Beatrix Müller-Kampel (Graz)
Theater/Ideologie. Zur Theaterthematik in der Erzählprosa Fontanes und in der Trivialliteratur des späten 19. Jahrhunderts
Das Theater in der Erzählprosa Fontanes
In Fontanes Erzählprosa finden sich, ungeachtet der jeweiligen Texterstrek- kung, etwaiger Wiederholungen durch Leitmotivtechnik oder der bloßen Nennung von Titeln, 366 teils kryptische, teils wörtliche Zitate aus szenischtheatralischen Texten. 1 Quantitativ besehen konstatiert Ehrhard Bahr ein „deutliches Ansteigen der Verwendung der Klassikerzitate von 1882 bis 1893". dem in der ersten Buchausgabe genannten Erscheinungsjahr von „Frau Jenny Treibel". 2 Dies gilt dem statistischen Trend nach auch für die Bezugnahme auf Dramen und Dramatiker insgesamt, obwohl der erste Roman Fontanes, „Vor dem Sturm", sämtliche epischen Nachfolger darin bereits erheblich übertrifft. Während der bildungsträchtige „Stechlin" 40, „Effi Briest" 37 oder „Frau Jenny Treibel" 35 Anleihen aus zeitgenössischen oder klassischen Dramen für sich verbuchen, finden sich im erzählerischen Debüt Fontanes bereits 48, im sechs Jahre danach erscheinenden „Graf Petöfy" 37 versteckte oder wörtliche Zitate. Die starken Schwankungen während der 80er Jahre bis hin zu „Quitt" werden von einer kontinuierlichen Zunahme der Allusionsverwendung abgelöst, welche nach „Unwiederbringlich" ein relativ konstantes Niveau beibehält. Entgegen jenem sich aus dem Vergleich absoluter Zitathäufigkeit ergebenden Eindruck von Disparität und Diskontinuität haben wir es mit einem statistisch konstant steigenden Trend zu tun. :)
Textintern ist zwischen der Gestaltung von Rezeption und Interpretation zu unterscheiden. Theaterbesuche etwa begegnen uns in „Cecile", wo Gordon anläßlich einer Aufführung von Wagners „Tannhäuser" den schuldigen Respekt vermissen läßt und mit superioren Spötteleien die Katastrophe auslöst