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Allgemeine Rundscham
Schwierigkeiten bereitet. In der Regel erfolgt die Abfertigung des Eilzuges von Brindisi Donnerstags Abends.
Zur Znrücklegung der 2193 Kilometer langen Strecke Calais-Brindisi braucht der Zug demnach unter Berücksichtigung des Zeitunterschiedes 48 Stunden. Der Zug legt also durchschnittlich nur etwas über 45 Kilometer in der Stunde zurück und fährt somit bedeutend langsamer als unsere Eilzüge mit ihrer Durchschnittsleistung von 60 bis 63 Kilometer in der Stunde. Doch sind die vielen Ge- birgsstrecken zu berücksichtigen, wo die Fahrt nur sehr langsam vor sich geht.
Der Ueberlandzug besteht aus einer Schnellzngsloco- motive, einem Schutzwagen, drei Postwagen, einem Schlafwagen für die wenigen Reisenden, die das theuere Beförderungsmittel wählen, und einem Packwagen.
Von einer Leitung der Ueberlandspvst über den Gotthardt war eine Zeit lang die Rede. Doch hat man davon Abstand genommen, weil die Gebirgsstrecken hier noch länger sind. ' G. v. M.
Cikaien-Käthsel.
In folgenden sechs Citaten ist der Anfang eines Goethe'schen Gedichtes enthalten. Und zwar befindet sich im ersten Citate das erste Wort des Gedichtes, im zweiten das zweite u. s. w.
Die Citate lauten:
1 .
„Je mehr die Liebe giebt, je mehr empfängt sie wieder; Darum versiegen nie des echten Dichters Lieder."
(Rückert.)
2 .
„Nehmt hin die Welt! rief Zeus von seinen Höhen Den Menschen zu; nehmt, sie soll euer sein."
(Schiller.)
3.
„O zärtliche Seele,
O schweige, verhehle Die ewigen Leiden,
Verhehle dein Glück." (Goethe.)
4.
„Mein Herz gleicht ganz dem Meere,
Hat Sturm und Ebb' und Fluth,
Und manche schöne Perle
In seiner Tiefe ruht." (H. Heine.)
5.
„Bei uns giebt's keine Schule.
Mit eignem Schnabel jeder singt,
Was halt ihm aus den: Herzen dringt."
(Kerner.)
6 .
„Da bückt sich's hinunter mit liebendem Blick, Es kommen, es kommet: die Wasser all,
Sie rauschen herauf, sie rauschen nieder,
Den Jüngling bringt keines wieder."
(Schiller.)
(Auslösung folgt in Nr. 22.)
Auflösung der acadennschen Scher;-Ausgabe
in Nr. l8.
WelL-Trlephon.
E. R. in S. Verfügen Sie über das Manuscript.
S. L. in T. Sappho ist von verschiedenen Künstlern als Motiv verwendet worden. Eins der schönsten Gemälde ist die „Sappho" von W. Amberg. Das zarte feingeschnittene Antlitz, mit dem düster» Blick der tieftranrigen dunklen Augen, das wogende nachtschwarze Haar, der schlanke an die Felsen geschmiegte Körper, von dem weihen Gewände umflossen, ist von magisch-fesselnder Wirkung ans den Beschauer.
Frau E. v. R. in B. Bielen Dank für Ihre liebenswürdigen Bemühungen, die ja auch vom besten Erfolge gekrönt wurden.
Lotti in Hamburg. Aufgabe acceptirt. Dieselben werden in jeder Form gebracht, wie Sie aus den Heften ersehen. Daß Ihnen .Meile" so gefallen, freut uns. Der Autor wird jedenfalls bald wieder einen Beitrag liefern. Der Verfasser der plattdeutschen Erzählungen ist zwar Professor, aber wie Sie recht vermnthen, keiner jener trockenen, schlafrockschleppenden Bücherwürmer, sondern ein lebensfrischer jovialer Herr, der auch als Lustspieldichter schon die besten Erfolge errungen hat. „Zur Sonnenhöhe" (siehe Inhalt) ist ebenfalls von ihm. Wenn bei Ihnen mit 40 Jahren ein Mann schon alt (!) ist, dann fehlt allerdings nicht viel daran. Von Winterfeld brachte Heft IN eine kleine Skizze. — Das zarte Geschlecht ist nach Ausdruck der Gedanken, Schrift re. nicht zu verkennen, auch wenn der Nachsatz fehlte: „Ein Backfisch rc." Viel über 18 wird's nicht sein, denn die Jugendfrische sprüht ja aus allen Zeilen. Daß Sie keine Verse machen, dafür müßte eine Prämie als Belohnung ansgesetzt werden. Was verstehen Sie unter dem: „sonst so allerlei"? — Orthographie, Satzban correct. Adresse richtig. Wollen Sie es noch genauer machen, so setzen Sie Pillnitzerstr. üö hinzu. Besten Gruß zurück.
Frau A. v. S. iu B, Zn einem prächtigen Geschenke für das betreffende Fest empfehlen wir Ihnen den Ankauf eines geschmackvollen und reizenden Album-Photographie-Ständers ans der altrenommirten Bronce- und Lederwaarenfabrik von Eduard Pachtmann, Kgl. Hoflieferant zu Dresden. Die ganze Erfindung, welche in fast allen europäischen Staaten, sowie auch in Amerika patentirt ist, gleicht eigentlich dem Ei des Columbus; so einfach und logisch in ihrer Art. Das bisherige platzraubende aufgeschlagene Albuin wird also ersetzt durch ein aufrechtst ehe »des Ständer-Album, welches gleichzeitig einen überraschend schönen Zimmerschmuck auf den Nipptischcn, Etagören rc. bildet. Bequem in der Handhabung des schwersten und voluminösesten Exemplars, bietet ferner diese neue Art von Album eine unverwüstliche Dauerhaftigkeit und zwar bezüglich des Rückens, der ja bei den bisher in der Mode stehenden Albums sehr leicht bei stetem Gebrauche defect lvird. Die Ausführungen in Leder (gepunzte oder geschnittene Arabeskenfiguren rc.), sind die jetzt modernsten. Nicht weniger stehen auch die Plüsch-Album-Ständer, auch mit Wappenschildern rc. in der Mode. Diese neue Art Albums hat sich übrigens schon schnell in den feinen kunstsinnigen Familienkreisen eingeführt; fast in allen Städten Deutschlands und Oesterreichs sind solche in den feineren Galantericwaarcn - Geschäften zu haben. Die Größen steigen vom Bisitenkartenformat-, Cabinetformat- bis zu den größten Quartformatständcrn.
Wachdruck veröote». — ItekerseHungsrechte vkeiven voröehatten.
Verantwortl. Redakteur: Jesko von Pultkamer in Dresden. — Verlag des Universum (E. Friese) in Dresden.
Druck von Metzger L Wittig in Leipzig.