Heft 
(1.1.2019) 11
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Allgemeine Rundschau.

einer Verbesserung seiner gepanzerten Lafette hervor, die allen Ansprüchen genügen dürfte. Es reicht nämlich jetzt ein Hebel hin, um nicht nur den Thurm nach jedem Schuß so zu setzen, daß die Geschützmündung dem Feinde nicht mehr sichtbar ist und ihn für den Augenblick des Abfeuerns wieder in die frühere Lage zu bringen, sondern auch das Geschütz zu laden, in die Schanze zu bringen und zu richteu. Andererseits ist Maugin vor wenigen Tagen mit einer neuen Thurmconstruction hervorgetreten, die den geringsten Mängeln abhilft. Der erste Thurm hatte die Gestalt eines niedrigen Cylinderhutes und bot somit den Geschossen eine viel zu große Trefffläche. Der neue aber hat fast genau dieGestalt eines Gruson'schenThurmes, bildet also eine ganz flache Kuppel, über welche die feindlichen Gra­naten Hingleiten werden. Die nebenbuhlerischen Panzer- lafetten unterscheiden sich somit im Wesentlichen nur noch in dem Mechanismus und in der Wahl der Armirung. Der deutsche birgt ein oder zwei Krupp'sche, der franzö­sische eine gleiche Anzahl Bange'scher Geschütze. Die neue französische Kuppel besteht aus 25 Centimeter dicken Eisen­platten, aus denen die beiden Geschützmündungen, und zwar nur im Augenblick des Abfeuerns, möglichst wenig heraustreten. Die Bewegungen der ganzen Kriegsmaschine erfolgen durch Wasserdruck. Maugiu hat jedoch die An­wendung der Elektricität vorgesehen. G. v. M.

Köln fahren, während die jetzigen Eilzüge zehn Stunden dazu brauchen. ' G. v. M.

Magisches Buchstaben-Nuadrat.

Von Eugen Willenius.

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Die Buchstaben in den Feldern des Quadrats sind so umzustelleu, daß die senkrechten Reihen gleich den wage­rechten lauten. Von den fünf Reihen nennt die erste: ein Hausgeräth, die zweite: eine Muse, die dritte: ein Nahrungsmittel, die vierte: eine indobritische Gouverneur­schaft, und endlich die fünfte: eine Rechtsperson.

Auflösung folgt in Nr. t des nächsten Jahrgangs.

Ein sonderbarer Eisenbahnwagen. Vielen Leuten genügt die schon ganz anständige Geschwindigkeit unserer Eisenbahnzüge nicht mehr und sie zerbrechen'sich nach Mitteln zu deren Steigerung den Kopf. Die zu be­siegenden Schwierigkeiten sind einfacher Art: Einmal liegen sie in den Krümmungen und Steigungen der Eisenbahnen, welche erstere bei großen Geschwindigkeiten ein Entgleisen herbeiführen können, während die Steigungen eine Ver­langsamung nothwendigerweise zur Folge haben. Die zweite Schwierigkeit bildet der zu kleine Durchmesser und damit die erhöhte Reibung der Räder: die dritte endlich die zu geringe Heizfläche der Locomotivkessel, welche, sobald die Schnelligkeit ein gewisses Maß überschreitet/ dem un­geheuren Dampfverbrauch nicht mehr gewachsen sind. Die beiden letzteren Schwierigkeiten hofft nun der französische Ingenieur Estrades durch eine von ihm erfundene Riesen- locomotive mit sehr großem Kessel und sechs gekuppelten Triebrädern von nicht weniger als 2 V 2 Meter Durchmesser zu heben, sodaß die Maschine bei jeder Umdrehung der­selben nahe an 8 Meter Schiene verschlingt. Eine solche Locomotive der Zukunft hat er bereits auf eigene Kosten gebaut, ebenso die sonderbar aussehenden Wagen. Die un­geheure Reibung bei den üblichen kleinen Rädern beseitigt er durch Anwendung von vier Rädern von gleichem Umfang als die derMaschine. Somit liegen die Achsen I Meter über den Schienen und der Fußboden des Wagens noch höher, was eine bedenkliche Erhöhung des Schwerpunktes zur Folge hätte, wenn Estrades nicht auf den Gedanken gekommen wäre, vor, zwischen und hinter den Rädern je eine Ab­theilung III. Klasse, sowie über und unter den Achsen Räume für das Gepäck oder die Post anzubriugen. Die obere Abtheilung ist nach amerikanischem System mit einem Gange in der Mitte gebaut, und man gelangt durch Treppen hinauf. Mit diesem Material, welches dem­nächst einer entscheidenden Probe unterworfen wird, hofft Estrades eine Geschwindigkeit von 120 Kilometern in der Stunde, oder, den Aufenthalt eingerechnet, von 100 Kilometern, d. h. 40 mehr als bei den jetzigen Schnellzügen. Man würde also z. B. in sechs Stunden von Berlin nach

Auflösung des Zilbenräthsels aus Nr. 21.

Adelaide

Rossini

Caudebec

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Leier

Tarif

Zorndorf

Weli-Triepston.

Ad. B. in Bremen. Fordern Sie nicht das Schicksal heraus! Es dichtet jeder Jugendschwärmeraber fragt mich nur nicht wie!"

Frl. M. B. in Danzig. Sie sind etwas Pessimistin, Verchrteste, das wird aber durch's Dichten auch nicht besser. Schöpfen Sie lieber Frohsinn ans der Zerstreuung, die das Leben bietet, es reicht einmal Jedem seinen Theil zum Glücke dar, wenn er ihn nur zu fassen ver steht. Gewiß dürfen Sie ein Pseudonym wählen, aber erst heißt es etwas schreiben, was- brauchbar ist.

Herrn Dr. F. in R. Gern theilen wir Ihnen mit, daß derAll­gemeine deutsche Congreß zur Förderung überseeischer Interessen" vom 12. bis 16. September d. I. in Berlin stattfindet. Wenden Sie sich an Herrn Dr. Jannasch, dein Director des Centralvereins für Handels­geographie und Förderung deutscher Interessen im Anslande.

Christ. R. in Stuttgart. Wenn die deutsche Poesie Sie in den Mußestunden ergötzt, ist dies nur lobend anzuerkcnncn. Dichten Sie in Gottes Namen aber zum eigenen Vergnügen, dann thüt es Nie­mand etwas zu Leide.

Sind. W. in Leipzig. Wir sind mit Material auf lange Zeit ver­sehen und haben nur wenig Raum für lyrische Erzeugnisse.Gelimer's Klagelied" läßt sich immerhin lesen.

Endoiasiikos in Berlin. Wie Sie fragen so die Antwort - nein! Ein guter Geisteshandwcrker ist noch lange kein Dichter und die stürmischen Regungen der Jugend, die zum Dichten drängen, legen sich bald im Ernst des Lebens. So wie Ihnen, Verehrtest'er, ist es schon so Manchem gegangen. Betrachten Sie das Geistespfnnd, die er­lernte Wissenschaft alsmelkende Kuh" Sie werden mehr erreichen und glücklicher sein.

I. P. in M. Ein sehr empsehlenswerthes Geschenk ist in diesem ! Falle:Oeser's Acsthctische Briefe", wenigstens rathen wir dazu mehr.

Nachdruck veröotcn. Aleversehungsrechte bleibe« Vorbehalten.

Vercmtwortl. Redakteur: Jesko von Putt kam er in Dresden. Verlag des Universum (E. Friese) in Dresden.

Druck von Metzger Wittig in Leipzig.