Heft 
(1.1.2019) 12
Seite
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Allgemeine Rundschau.

täglich zunimmt, werden mit Freude vernehmen, daß die erste Autorität auf diesem Gebiete, vr. Werner Sie­mens, dem Berliner Magistrat eine Denkschrift überreicht hat, in welcher er zunächst darthut, daß wesentliche Ver­besserungen der elektrischen Beleuchtung nicht mehr zu erwarten stehen, und daß dieselbe in den wenigen Jahren bereits den Höhepunkt erreicht hat. Die Sache habe jetzt einen höheren technischen und finanziellen Boden und dürfte sich überall gut rentiren. Es sei demnach für die städtischen Gemeinden an der Zeit, sich über die Einfüh­rung des elektrischen Lichtes schlüssig zu machen, bezw. dieselbe in die Hand zu nehmen. Selbst die Gasgcsell- schasten treten der Sache näher, und es werde jetzt keine Halle, kein Theater, kein Bahnhof mehr ohne elektrische Beleuchtung gebaut. Ueberdies sei die Gasbeleuchtung in geschlossenen Räumen ein wahres Gift und schon die Rück­sicht auf die Gesundheit der Menschen erfordere hier deren Beseitigung. G. v. M.

Zur Erhöhung der Schiffsgeschwindigkeiten. Es bezweifeln erfahrene Schiffbaumeister bereits nicht mehr, daß es mit der Zeit gelingen werde, die Geschwindigkeit der Torpedoboote von 20 auf 30 Knoten (1 Knoten 1852 Meter) zu steigern und zwar ohne die Maschinen­kraft sehr erheblich zu erhöhen. Damit ist jedoch der amerikanische Professer Thurstau nicht zufrieden. Er träumt von 40 Knoten und sieht bereits in Gedanken ein Schiff, welches den Atlantischen Oceau in drei Tagen durchfährt, also noch rascher dahinsaust, als unsere Eilzüge. Er hat sogar einen ausführlichen Entwurf zu einem solchen Dampfer ausgearbeitet. Erforderlich wäre hierzu eine Länge von 800 Fuß je länger ein Schiff, desto rascher die Fahrt und eine Breite von 80 Fuß; ferner Ma­schinen von 250,000 Pferdestärken, also 20 Mal kräftiger, als die jetzt bestehenden größten Maschinen. Solche Ma­schinen würden stündlich 175 Tonnen, auf der Reise über den Oeean also 10,500 Tonnen Kohle verschlingen. Dies, sowie die Kosten der Schiffer hätte jedoch eine solche Ver- theuerung des Fahrpreises zur Folge, daß nur Millionäre sich das Vergnügen gönnen könnten. Daran dürste aber schon der Plan scheitern. G. v. M.

Ein neuer Sparbrenner. Friedrich Siemens in Dresden, der für die Verbesserung der Gasbeleuchtung ebenso unermüdlich wirkt, wie sein Bruder Werner für die Einführung des elektrischen Lichts, hat einen neuen Gasbrenner erfunden, welcher gegen den gewöhnlichen Schnittbrenner eine Ersparniß von 55 65 Procent ge­währen soll. Dies erreicht Siemens auf folgende Weise: Die Flamme wird gegen die Brennscheibe gepreßt, so daß hier eine Luftwirbelung entsteht. Die bereits ausgeschiedenen Kvhlen- theilchen gelangen nun in diese Wirbelung und verbrennen hier mit großer Leuchtkraft. Abweichend von den bis­herigen Constructionen ist es auch, daß der Cylinder nicht in Klammern ruht, was das Schiefstehen desselben und damit ein ungleichmäßiges Brennen leicht zur Folge hat, sondern auf einem Metallrand frei aufliegt. Dessen Enden sind natürlich gut abgeschliffeu. Der Cysinder ist dadurch dem Zerspringen weniger ausgesetzt. G. v. M.

SilbenräMel.

Von Eugen Willenius.

Aus nachstehenden 20 Silben sollen sieben Worte so gebildet werden, daß die Anfangs- und Endbuchstaben von

oben nach unten zwei bekannte Trauerspiele verschiedener Dichter ergeben.

a cor -es gi gel ge hi Hut i lau la ue ne o o o reg rich ral ver

1. Berühmter Maler.

2. Stadt Schlesiens.

8. Gothenkönig.

4. Schriftsteller.

5. Thier.

6. Militär-Charge.

7. Staat in Amerika.

Auflösung in Nr. 2 des neuen Jahrganges.

Auflösung des Zahlenräthsels aus Nr. 22.

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Elegie

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Telemachos

Orleans

3

Nobespiorre

Teheran

Welt-Telephon.

Herrn Maler K. R. in D. Ein sehr interessanter und praktischer Zeichen-Apparat, der sich besonders für Maler, Techniker, aber auch für Laien und Freunde der Natur eignet, wird von Heinr. Cour. Gast in Cöln a. Rhein hergestellt. Der Apparat besteht aus einer höchst einfach construirten Oaiusra obseura, welche ans beiden Seiten offen und nur von einer schwarzen Gardine geschlossen ist, das Bild fällt innerhalb dieser Gardine ans den Boden, zurückgeworscn nicht durch einen Spiegel, sondern einfach durch ein oben auf dem Apparat stehendes Glasprisma. Hierdurch wird das Bild sehr klar, und weil zwei Oeff- nungen da sind, können zwei Personen zu gleicher Zeit das abgespiegelte Bild zeichnen. Dieser Universal-Zeichen-Apparat ist zusammenlegbar und nimmt dann wenig Raum ein.

Carl B. Eisleben. Es giebt Anstalten, die privatim auf das Abitnrientenexamen hin ausbilden, allein für Jemand, der nur die Quarta eines Gymnasiums besucht hat, halten wir es in einem Zeit­raum von 2Bz- Jahren auch bei der größten Energie und Anstrengung, die schädlich ans die Gesundheit wirken könnte, für unmöglich. Das Institut des Director Moesta in Dresden bereitet privatim ans das Abiturientenexamen vor und so noch verschiedene andere. Bezüglich des Lehrplanes, der durchschnittlich täglichen Zciterforderniß, des Honorars und der Pension könnten wir Ihnen nur ungefähre Angaben machen und erfahren Sie dies sofort genau, wenn Sie sich an den Director der Anstalt wenden. Wir rathen dem jungen Manne ganz entschieden von dem Verlassen seiner bisherigen Carriere ab. Ein solches Studium par t'orcs erfordert größere Mittel. Es ist sehr fraglich, ob das Ziel erreicht wird, und wenn dies selbst geschieht, ob es auch praktischen Nutzen gewährt. Fleiß und Energie können auch in jeder anderen Lebensstellung etwas vor sich bringen.

Herrn k)r. M. in K. Dis Maler Bruno Piglhein und Ernst Zimmermaun sind von der Münchener Akademie zu Kvnigl. Professoren ernannt worden.

G. B. in K. Versmaß unrein. Nicht zu verwenden.

Herrn R. F. Estancia d. A. Buenos-Aires. Es war uns recht interessant von dem äußersten Pionier des Westens für unsere Zeitschrift etwas zu hören. Wenn man auf einem so weltverlorenen Posten Stand halten muh, wo im Jahre l>-80 noch die Jagdgründe der gefürchteten Indianerhäuptlinge Namancnra und Pin?en waren, mag es Ihnen wohl oft recht einsam Vorkommen und gute Lectüre Ihre einzige Unter­haltung sein. Sie haben vollständig Recht, wenn Sie den Standpunkt einzelner periodischer Zeitschriften als nur fürhöhere Töchter" be­zeichnen. Ein älterer, vielfach in der Welt nmhergereister Mann ver­langt kräftige geistige Kost. Wir werden bemüht sein, Ihnen brieflich derartiges zu empfehlen und rathen Ihnen vorläufig, sich an die Buch­handlungen von Nolte oder Jacobsen L Co. in Buenos-Aires zu wenden und um ihre Kataloge zu ersuchen. Für Ihre freundliche Ein­ladung in die Pampas von - Buenos-Aires besten Dank, sollte einer unserer Mitarbeiter dorthin gelangen, wird er die Estancia d. A. nicht verfehlen.

Nachdruck verboten. Zteverlehungsrechte bleiben Vorbehalten.

Verantwort!. Redakteur: Jesko von Puttkarner in Dresden. Verlag des Universum (E. Friese) in Dresden.

Druck von Metzger L Wittig in Leipzig.

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