Heft 
(1990) 50
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Goldammer: Einleitung. In: Theodor Fontane: Autobiographische Schriften [s. Anm. 3], Bd. I: Meine Kinderjahre. Bearbeiter des Bandes: Gotthard Erler, ebd. 1982 [künftig zitiert: AFA, Bd. I), S. XX).

Als zeitgenössischesKontrollmaterial" (Michel, S. 56) gilt zum einen Fontanes DramenfragmentKarl Stuart" (vgl. ebd., S. 62; Theodor Fontane und Bernhard von Lepel. Ein Freundschafts-Briefwechsel. Hg. v. Julius Petersen. Bd. 1. Mit fünf Tafeln. München 1940, S. 128 ff.), zum andern eben der Briefwechsel mit von Lepel:Depuis que la correspondance de Theodore [!] Fontane avec son ami Bernard [!] de Lepel a ete publiee, il est apparu que le romancier, dans le recit qu'il a fait de ses actes et de ses pensees en 1848, n'avait pas tenu compte de tous ses Souvenirs" (Pierre Grappin: Theodore Fontane et la revolution de 1848. In: fitudes Germaniques 13 [1958], S. 1831, hier: 18). Insbesondere Fontanes Schilderung seiner aktiven Beteiligung an den Märzereignissen gilt alsaus der Rückschau [. ..] beschönigt" (Jürgen Kolbe. In: Theodor Fontane: Aufsätze und Aufzeichnungen. Politische Korrespondenzen. Aufsätze und Berichte aus England. Hg. v. J. K. Frankfurt a, M Berlin, Wien 1979 [Th. F.: Werke u. Schriften. Für die Taschenbuchedition [der Hanser-Ausgabe derSämtlichen Werke"] ein­gerichtet v. Andreas Catsch u. Helmuth Nürnberger, Bd. 27 [Ullstein Buch 4534]: künftig zitiert: UFA, Bd. 27, S. 209).

Der Sachverhalt selbst ließ sich schon früher ,zugeben', wenn man nur die .rich­tige' ideologische Position einnahm, also Fontanes Verhalten z. B. ins Quasi- Pathologische verschieben konnte:Fontane hatte einen, wie wir wissen, ins rein demokratische gehenden Rückfall, was seine anders denkenden Freunde wie v. Lepel mit großer Geduld ertrugen" (Fritz Behrend: Geschichte des Tunnels über der Spree, o. O. 1938, S. 32).

22 Vgl. Wolff, Bd. 1 (s. Anm. 16), S. 201 ff.; K. A. Varnhagen von Ense: Tagebücher, Bd. 5, Leipzig 1862, S. 183.

23 Vgl. AFA, Bd. II, S. 367 f.

24 Pb 1847/48 / 21. Jg. / 19. Maerz 1848.

25 Adolf Streckfuß: 500 Jahre Berliner Geschichte. Vom Fischerdorf zur Weltstadt. Geschichte u. Sage. 2. Aufl., Bd. 2. Berlin o. J., S. 1007, Anm.

26 Bereits in einem Augenzeugenbericht ist die Rede von einerScene, welche an tragischem Pathos Alles überbietet, was jemals in Trauerspielen der antiken und romantischen Kunst an den erschütterten Gemüthern vorüber gezogen ist" (zit. bei Wolff, Bd. 1 [s. Anm. 16], S. 249).

27 Schieder (s. Anm. 12), S. 84. - Die Zeitgenossen betonen ein Detail, das ihnen wichtig ist:Der Ruf: ,Hut ab!' erschallte. Der König zuckte beleidigt zusam­men, aber er zollte den Todten seine Achtung, indem er das Haupt entblößte." (Streckfuß [s. Anm. 25], S. 1007; vgl. Wolff, Bd. 1 [s. Anm. 16], S. 249.) Nach einem anderen Bericht lautete der Ruf:Mütze ab!" (Karl Ludwig von Frittwitz: Berlin 1848. Das Erinnerungswerk des Generalleutnants Karl Ludwig von Pritt- witz und andere Quellen zur Berliner Märzrevolution und zur Geschichte Preu­ßens um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Bearb. u. eingel. v. Gerd Heinrich. Berlin/W. 1985 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 60. Quellenwerke, Bd. 7], S. 330). Vgl. Varnhagen (s. Anm, 22), S. 208, 246, 350.

28 Der Streit darüber, welche der beiden Farben öffentlich gezeigt werden soll, ist dann in den nächsten Monaten in Berlin Teil der öffentlichen politischen Aus-

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