46 Der Sinn dieser Formulierung bleibt dunkel: Rechnet man vom 23. April vier Wochen zurück, kommt man auf den 26. März. Am Nachmittag dieses Sonntags hatte vor dem Schönhauser Tor die größte Volksversammlung stattgefunden, „die Berlin bisher gesehen hatte. Etwa 20,000 Menschen [...] standen um eine große Pappel, von welcher eine schwarz-roth-goldene Fahne wehte und an der eine Art Tribüne aus übereinander gestellten Tischen errichtet war" (Berliner Zeitungshalle; zit. nach Wolff, Bd. 1 [s. Anm. 16), S. 435).
Merckels Text könnte sich aber auch auf das beziehen, was am Vormittag dieses 26. März in Berlin geschehen war: Am 23. hatte der Magistrat die Kirchen aufgefordert, am Vormittag des 26. „einen Trauergottesdienst zum Andenken an die in den Tagen des großen Kampfes Gefallenen" zu veranstalten (Bekanntmachung des Magistrats; zit. ebd., S. 434). „Zu diesem .Trauergottesdienst' am 26sten waren die Kirchen (deren Dienst am Sonntage vorher völlig gestockt hatte, während ihre inneren Räume die Leichen der bürgerlichen Gefallenen aufgenommen), ,bis zum Drücken erfüllt"' (Vossische Zeitung; zit. ebd.). Sollte sich Merckels Text auf dieses Ereignis beziehen, müßte die Formulierung als ironisch-zynisch bezeichnet werden.
47 Die gerade auch im „Tunnel" beliebte rhetorische Figur der Paronomasie wird auch in „prekärer Lage" gepflegt („saß" — „Sitzung").
48 Pb 1847/48 / 21. Jg. / 23. April 1848.
49 Vgl. Fontane, AFA, Bd. II, S. 374 (Von Zwanzig bis Dreißig).
50 Pb 1847/48 / 21. Jg. / 30. April 1848.
51 Varnhagen (s. Anm. 22), S. 1.
52 Vgl. Fontane, AFA, Bd. II, S. 375 ff. (Von Zwanzig bis Dreißig).
53 Ebd., S. 375.
54 Ebd., S. 376.
55 Vgl. Varnhagen (s. Anm. 22), S. 9 f.
56 Pb 1847/48 / 21. Jg. / 7. May 1848.
57 Pb 1847/48 / 21. Jg. / 14. May 1848.
58 Wolff (s. Anm. 16), Bd. 2, Berlin 1852 [Reprint: Vaduz/Liechtenstein 1979], S. 516.
59 Wolff, Bd. 1 (s. Anm. 16), S. 197.
60 Ebd., S. 278.
61 Ebd., S. 283 f.
62 Ebd., S. 340.
63 Wolff, Bd. 2 (s. Anm. 58), S. 492 f.
64 Vgl. ebd., S. 493 ff.
65 Vgl. ebd., S. 498.
66 Fontane am 12. 10.1848 an von Lepel: „Die Zurückberufung des Prinzen v. Preußen. Leute des alten Regime haben mir's eingestanden, etwas dümmeres, plumperes und perfideres als die Art dieser Zurückberufung existire nicht" (Theodor Fontane: Briefe. Erster Band 1833—1860. Mit einem Essay von Helmuth Nürnberger. Hg. v. Otto Drude u. H. N. Für die Taschenbuchausg. durchges. v. H. N. u. Michael Stitz. — Frankfurt a. M., Berlin 1987 [UFA, Bd. 51), S. 48 f.).
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