anderem — seine Flucht nicht in Amerika geendet habe. Einen Hinweis auf Gemeinsamkeiten zwischen Rochefort und L'Hermite habe ich gegeben in: M. L.: „Mummenscherz mit Tanz". Vieldeutige Abenteuerlichkeit in Karl Mays Tunesien- Erzählung ,Der Krumir'. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1985. Hamburg 1985, S. 321-347. (S. 346.)
30 Theodor Fontane: Der Krieg gegen Frankreich 1870-71. Zürich 1985. Bd. 3, S.20.
31 Eric Vatre: Rochefort. S. 152.
32 Henri Rochefort: Abenteuer. Bd. 2, S. 148 f., 182.
33 Ein Blick noch auf Rocheforts Aktivitäten ab Mitte der achtziger Jahre: Er polemisierte immer mehr gegen die Linke und entwickelte seinen „Intransigeant" zum antisemitischen und antiparlamentarischen Kampfblatt. In der von Emile Zola ins Rollen gebrachten ,Dreyfus-Affäre' um die nationalistischen und antijüdischen Intrigen der französischen Militärs stellte er sich auf die Seite der Armee und gegen Zola. Auch schon bei seinen antikolonialistischen Artikeln hatte Rochefort Teile der Rechten auf seiner Seite gehabt, die die Erwerbung von Kolonien als Ablenkung von der Schmach des verlorenen Krieges ansahen. In seinen letzten Lebensjahren wurde Rochefort gemäßigter und löste sich von seinem Rechts-Blatt.
34 Theodor Fontane: Quitt. S. 356.
35 Ebd., S. 357.
36 Für eine solche innere Verbundenheit Fontanes mit Rochefort/L'Hermite spricht, daß die Halluzinationen Camilles in seiner „Mond- und Spuknacht" (Quitt, S. 388, vgl. 362 f.) denjenigen im „Mondstreifen" ähneln, die Fontane von seinem Oleron-Aufenthalt berichtet hat (Theodor Fontane: Kriegsgefangen. In: Theodor Fontane: Aufsätze. Kritiken. Erinnerungen. Bd. 4. München 1973, S. 668—670).
Charlotte Jolles, London
Konfidentenberichte Edgar Bauers über den „Preußischen Agenten Fontane".
Eine überraschende Entdeckung
Im zweiten Kapitel seiner Autobiographie „Von Zwanzig bis Dreißig", in dem Fontane über seine ersten Beziehungen zu literarischen Vereinen berichtet, widmet er der Persönlichkeit Julius Fauchers einen bedeutenden Teil seiner Erinnerungen. Beide waren in den frühen vierziger Jahren Mitglied des Lenau-Vereins in Berlin. Sie trafen sich dann Mitte der fünfziger Jahre in London wieder, wo Faucher, Ökonom und Vertreter der Freihandels-Partei, schon seit 1850 weilte und Fontane als Presseagent der preußischen Regierung seit Herbst 1855 tätig war. Hatte sie in den frühen
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