Auguste Lucas, Helene Sietze (Aquarell; hübsch), Antonie Biel (hübsch), Helene Jung, Auguste Bartels, Mathilde Wurl. 3) Ge nrebilder u. Studienköpfe von Antonie Eichler 25 , Clara Oenicke 26 , Auguste v. Sandrart 27 , Marie v. Rouvroy, Luise v. Hüllessem, Antonie Volkmar, Emma Stolzenburg, Rosa Petzel, Friederike Sievers, Agnes Hubrecht, Bianca v. Hagen, Elisabeth Pochhammer, Luise Thalheim (ein Rahmen mit 15 anmuthigen Illustrationen). 4) Eine Fülle von Kupferstichen, Lithographieen, Holzschnitten, Pho- tographieen etc. Hieran reihen sich eine Anzahl von solchen Arbeiten (meist ohne Namen), die von Kunstfreundinnen beigesteuert worden sind. Unter diesen nehmen die ganz aparten, schon bei früheren Gelegenheiten von uns erwähnten, ebenso durch Anmuth und Humor, wie durch feinen Farbensinn ausgezeichneten Malereien von Fräul. Marie v. Olfers 28 durchaus den ersten Rang ein.
Auch Sculpturen finden sich unter den Verloosungsgegenständen. Wir nennen eine Portraitbüste des Grafen Bismarck von Frl. Elisabeth Ney; ferner drei vom Geh. Rath v. Olfers geschenkte Statuetten: eine antike Decorationsfigur, eine Magdalena nach einem Italienischen Original aus dem 16. Jahrhundert und ein Bildniß des Großen Kurfürsten als junger Prinz.
Der zweite Saal, wie schon angedeutet, ist eben ein Ausstellungs-Saal wie jeder andere, mit der e inen Einschränkung, daß es nicht Künstler, sondern Künstlerinnen sind, die ausgestellt haben. Wir begegnen hier, in ausgesprochener Weise, einem gewissen Bestreben der einzelnen Ausstellerinnen, ihre Künstler-Karte beim Publicum abzugeben. Einzelnes rührt von Namen besten Klanges her; wir nennen nur Frau Jerichau-Baumann. 29 Neben diesen Arbeiten sind es eine Anzahl von Copieen nach berühmten Bildern, die uns außerordentlich erfreut haben. Darunter: „Ein Trompeter" nach Franz v. Mieris von Marie v. Rouvroy; Fruchtstück nach Mignon von Auguste Reichelt; Frau- en-Portrait nach Rembrandt von Emilie Mosevius; der „Kupferstecher Schmidt" nach Antoine Pesnes von Emma Stolzenburg; Dame in Nachtgewand nach Angelika Kaufmann von Rosa Petzei; Karl Stuart nach Van Dyck 30 von Antonie Eichler (sehr gut) und en miniature auf Elfenbein ausgeführte Copieen nach Rubens, Guido Reni, Sasso Ferrato, Gerhard Dow etc. von Clara Heinke31 . Diese Aufzählung giebt übrigens nur einen kleinen Theil des hier Ausgestellten; an Originalbildern haben Auguste v. Sandrart und Clara Oenicke am reichlichsten und zugleich am mannichfachsten (Portrait, Genre, Historie) beige- steuert.
Wir schließen unsere Besprechung, die selbstverständlich keine Kritik des Einzelnen enthalten, sondern nur ein Hinweis auf das in hohem Maße empfeh- lenswerthe Ganze sein sollte, mit einigen Sätzen, die wir der Eröffnungsrede
des Schulraths Bormann entnehmen, Sätze, denen wir uns durchaus anschlie- ß en: „Bei allem Eifer, den der Verein bisher der Lösung seiner Aufgabe zuge- wendet hat, und bei dem lebendigen Bewußtsein davon, daß ihm noch viel fehlt, um das Ziel, daß er sich vorgesteckt hat, vollkommen zu erreichen, verhehlt er sich doch nicht, daß seine Bestrebungen auch ihre Gegner gefunden
haben. [']Ihr werdet es, so rufen sie uns zu, auch bei dem besten Willen nur
dazu bringen, die Zahl mittelmäßiger Künstlerinnen zu vermehren, und zu
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