Heft 
(1993) 55
Seite
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I

Neue Preußische [Kreuz-] Zeitung" Nr. 304, 29. Dez. 1867; ungezeichnet. Reliefs von Gitschin und Königgrätz.

In der Landkarten- und Globen-Verlagshandlung von Dietrich Rei­mer 54 hierselbst (Anhaitische Straße 12) sind sehr interessante Relief dar­stellungen der Schlachtfelder von Königgrätz und Gitschin 55 und zwar im Maßstabe von 1:25,000 erschienen. Was beim Studium der Karten und Croquis 56 sich selbst dem geübten und verständnisvollen Auge nur mühevoll ergiebt, was, wie beispielsweise Wasserläufe und Wiesengründe (ganz besonders die ersteren) unter der Menge der Niveau-Linien halb verschwindet und inmitten derselben gleichsam wieder entdeckt werden muß, das bieten diese Relief- Darstellungen auf den ersten Blick. Die Anschaulichkeit, die sie gewähren, ist groß, ihre Zuverlässigkeit anerkannt. In größerem Maßstabe (1:10,000) wurde ein Relief von Königgrätz für S. M. den König ausgeführt. Die Modellirung die­ses größeren wie auch der kleineren Tableaux erfolgte durch den Bildhauer Herrn Walger. 57 Die Preise sind die folgenden:

1. Relief des Schlachtfeldes von Königgrätz, in drei verschiedenen Ausgaben: a. ganz weiß mit dunklem Holzrahmen 9 Thlr., b. mit bemalter Schrift 10 Thlr., c. fein ausgemalt 16 Thlr., Verpackung 25 Sgr. extra.

!l. Relief des Schlachtfeldes von Gitschin, in drei verschiedenen Ausgaben: a. ganz weiß mit dunklem Holzrahmen 5 Thlr. 10 Sgr., b. mit bemalter Schrift 6 Thlr., c. fein ausgemalt 9 Thlr., Verpackung 20 Sgr. extra.

Diese Preise (verhältnismäßig sehr billig gestellt) sind an und für sich freilich nicht als niedrige zu bezeichnen. Wer aber ein lebhaftes und eingehen­des Interesse an den Kämpfen des vorigen Jahres nimmt und irgendwie über die Mittel zur Beschaffung solcher Reliefs verfügt, dem empfehlen wir diesel­ben, nach an uns selber gemachter Erfahrung, als außerordentlich instructiv und Aufklärung gebend.

Wie wir vernehmen, beabsichtigt der Herausgeber - in dem zu hoffenden Fall, daß diese Reliefs allgemeinen Beifall finden -[,] auch die Schlachtfelder von Nachod, Skalitz 58 etc. folgen zu lassen. 59

VII

»Vossische Zeitung" Nr. 168, 22. Juli 1875; ungezeichnet.

Herr Lewinsky 60 , von der Wiener Hofburg, setzt sein Gastspiel im Wallner- Theater 61 fort. Er gab bisher den Carlos imClavigo", den Nathan, den Moliè- re'schen Geizigen, und, als Benefiz, den Tischlermeister Anton in Hebbels Maria Magdalena". Von Balladen und Deklamationsstücken trug er vor: den Zauberlehrling, die Kraniche des Ibykus, denStrike der Schmiede" und die Bürger'sche Lenore. In jeder Rolle und auf jedem Gebiete bewährte er sich mit Eigenartigkeit, immer aber als ein vollkommener Meister. Es muß überraschen, daß die Bethätigungen einer so eminenten Kunst keine größere Anzie­hungskraft üben. Das Wetter, die ,todte Saison' und die aus den Gastspielen

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