Zauber jener unbestimmten Linien für mich gehabt, die mehr ahnen lassen als geben, und, so seltsam es klingen mag, ich machte mich auf den Weg nach Prenden in einer gewissen Geho- benheit der Stimmung, als wanderte ich in altes, romantisches Land” (HF II, 1, S. 994). „[...] was für mich Sparre oder Derfflinger ist, ist für ihn Rübezahl", heißt es auch in der Charakteristik eines schlesischen Heimatkundlers, von dem Fontane seiner Frau am 1. Sept. 1869 berichtete (HF IV, 2, S. 237).
50 Fontanes Verfasserschaft geht aus einem Brief an seine Frau hervor, den er am Erscheinungstag des Artikels geschrieben hat: „Am Montag-Abend schrieb ich einen ziemlich langen Artikel über die ,Künstlerinnen' und ihre Ausstellung [...]" (HF IV, 2, S. 260).
zu Text V:
51 Gustav Graef (1821-1895), aus Ostpreußen stammender Porträt- und Historienmaler; Schüler der Düsseldorfer Akademie, 1852 von seinen Lehrern Theodor Hildebrandt und Wilhelm von Schadow nach Berlin geholt, wo er mit Genre- und Historienbildern großen Anklang fand. Stoffe aus den Freiheitskriegen waren sein bevorzugtes Sujet. 1878 Professor, 1880 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. - Fontane hat anläßlich der Berliner Kunstausstellungen 1862 und 1864 über Graef berichtet (vgl. HF II, 5, S. 492 ff. und 550 f.). Als Gegenstand feuilletonistischer Auseinandersetzungen wurde Graef im Jahre 1885 weithin bekannt, als er in einem Sittlichkeitsprozeß wegen Verführung eines minderjährigen Modells vor Gericht stand. Auch hierzu liegen Äußerungen Fontanes vor; vgl. seine Briefe an Friedlaender vom 7. Okt. 1885 (HF IV, 3, S. 433) sowie an Friedrich Fontane vom 16. Nov. 1885 (ebd., S. 435).
52 "Vaterlandsliebe im Jahre 1813. Ferdinande von Schmettau opfert ihr schönes Haar." Über die dem Gemälde zugrundeliegende Begebenheit vgl. auch Fontanes am 18. Okt. 1862 in der „Allgemeinen Preußischen (Stern-) Zeitung" erschienene Besprechung (HF II, 5, S. 492 ff.). Das Bild kam 1863 als Schenkung des Historienmalers Heinrich Wittich an die Berliner Nationalgalerie.
53 In seinem Brief an Graef vom 31. Dez. 1862 entschuldigte sich Fontane für die beigelegte Notiz mit den Worten: „Ich habe sie (wie Sie sich denken können) sehr gut gemeint, finde aber jetzt, wo ich die Worte nach 14 Tagen oder 3 Wochen zum ersten Male gedruckt wiederfinde, daß es besser gewesen wäre, ich hätte nicht gesagt, 'es könne komisch wirken.’ Bei der ungeheuren Urtheilslosigkeit der großen Menge (wozu in Kunstsachen natürlich auch Grafen und Herrn gehören) ist es immer unklug ihnen etwas in die Hand zu geben, was sie, wenn sie wollen, auch als Waffe gegen das Gebotene gebrauchen können " (HF IV, 2, S. 92).
zu Text VI:
54 Die 1845 gegründete „Buch- und Landkartenhandlung von Dietrich Reimer" firmierte 1868 unter dem Namen „Dietrich Reimer (Reimer & Höfer)". Der angeschlossene Verlag brachte vor allem Land- und Seekarten, Globen sowie länder- und völkerkundliche Werke heraus. Er besteht noch heute unter dem Namen „Dietrich Reimer Verlag" und hat seinen Sitz in Berlin-Lichterfelde.
55 Bei Gitschin besiegten die Preußen Österreich am 29./30. Juni 1866; die Schlacht von Königgrätz (3. Juli 1866) entschied den Krieg zu ihren Gunsten. Vgl. Fontanes Darstellungen im Deutschen Krieg von 1866, Bd. 1, Berlin 1870, S. 205-246 und S. 467- 654. Über Gitschin s.a. das betreffende Kapitel in den Reisebriefen vom Kriegsschauplatz (HF II, 5, S. 371-376).
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