Heft 
(1993) 55
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lender Gesamthabitus scherzhaft mit Normen und Usancen eines sehr fremd­ländischen Reichs in Verbindung gebracht wird; einer der Offiziere seines Krei­ses soll das letzte Wort über ihn sprechen, und es lautet so:

Es ist keine drei Tage", hob dieser an,daß ich in der Haude und Spenerschen gelesen, der Kaiser von Brasilien habe den heiligen Antonius zum Obristlieu­tenant befördert und seinen Kriegsminister angewiesen, besagtem Heiligen die Löhnung bis auf weiteres gutzuschreiben. Welche Gutschreibung mir einen noch größeren Eindruck gemacht hat als die Beförderung. Aber gleichviel. ln Tagen derartiger Ernennungen und Beförderungen wird es nicht auffallen, wenn ich die Gefühle dieser Stunde, zugleich aber den von mir geforderten Ent­scheid und Richterspruch, in die Worte zusammenfasse: Seine Majestät der Rittmeister von Schach, er lebe hoch." (111,394)

Die Herren des Klubs stimmen zu, auch dieOpposition": Schach der Phantast ist von dieser Gesellschaftswelt und nicht von ihr. In die gleiche Richtung wird gedeutet mit dem Herausspielen der Karikatur Schachs, die die Runde macht, als sein Verhältnis zu Mutter und Tochter Carayon Stadtgespräch wird; über die Eselsbrücke des Wortspiels mit dem Namen wird der Preuße hier zum exo­tischen Potentaten stilisiert, der über aller gesellschaftlichen Ordnung steht:

Unter einem Thronhimmel saß der persische Schach, erkennbar an seiner hohen Lammfellmütze, während an der untersten Thronstufe zwei weibliche Gestalten standen und des Augenblicks harrten, wo der von seiner Höhe her kalt und vor­nehm Dreinschauende seine Wahl zwischen ihnen getroffen haben würde. Der persische Schach aber war einfach unser Schach, und zwar in allerfrappan­tester Porträtähnlichkeit, während die beiden ihn fragend anblickenden und um vieles flüchtiger skizzierten Frauenköpfe wenigstens ähnlich genug waren, um Frau von Carayon und Victoire mit aller Leichtigkeit erkennen zu lassen. (461)

Doch die subtilste und die eigentliche Finesse in ^^^^^ac^wird sierung des Exotischen gelingt erst gegen Ende der-Apachen Farce Victoire, die Häßliche, die Verführte, die sein Leben zur u 8 Kapitel, machen wird, heiraten, aber er wird die Hochzeit nie u er ^ ^

das dem Hoizeits-Kapitel vor.usgeht, ist von der Hochze.ts,«e dm Rede De, Leser mag schon ahnen, dalä es nur eine Reise m den Tod ^ Hochzeits-Kapitel selbst, dem 19., wird eine Tlschre e von 'ammtischen

sprechen mit demhalb ehrbann, halb scherzhaßm Hm«{*", ! , : Kj. ist Wundervogel, in dessen verheißungsvolle Nähe man sich ege e assoziiert

da nicht der Horus-Falke gemeint, der u.a. auch mit dem Totenreich assozne wird?) Über dasnach der Hochzeit" also heißt es im 18. Kapite .

Unter solchen Ausflüchten entzog er sich jedem Geplauder, das, wie guerite sich ausdrückte,den Ehrentag en vue hatte > war a e J u i? . ,

hafter, wenn das Gespräch auf die Reisetage nach der Hochzeitfriert

te. Denn Venedig, aller halben Widerrede der Frau von arayo >

hatte doch schließlich über Wuthenow gesiegt, ««d ScEflch,iüenn d ^

auf kam, hing mit einer ihm sonst völlig fremden Phantast a , die

Reiseplänen und Reisebildern nach. Er wollte nach Sizi ten gr y. £ _

Sireneninseln passieren,ob frei oder an den Mast gebun en,

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