Kinderleistungen
führen. Bei welchen Aufgaben von den Lehrerinnen und Lehrern Unterschiede in den Leistungen der Jungen und Mädchen erwartet wurden, kann der Tabelle auf Seite 44 entnommen werden.
Als Ergebnis der Untersuchung ist festzuhalten, dass bei den Gesamtleistungen wiederum keine Unterschiede von Jungen und Mädchen auftraten. Anteil richtiger Lösungen
Damit bestätigt auch diese Untersuchung, dass es offensichtlich insgesamt keine Unterschiede in den mathematischen Eingangskompetenzen insgesamt von Jungen und Mädchen gibt.
Etwas anders sieht das Bild aus, wenn man die Aufgaben einzeln betrachtet. Bevor dies kurz geschieht, muss darauf hingewiesen werden, dass sich in den eben genannten Zahlen noch einmal der deutliche Vorsprung der Brandenburger Kinder zeigt, die offenbar im Durchschnitt über erheblich größere mathematische Kompetenzen zu Beginn ihrer Schullaufbahn verfügen, als die Kinder in den anderen beiden Untersuchungsgebieten. Es wird interessant sein zu Üüberprüfen, ob diese Feststellung auch am Ende der Klasse 1 noch aufrecht zu erhalten ist.
Nun einige Bemerkungen zu Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen bei der Bearbeitung einzelner Aufgaben. Anhand der Auswertungen der Aufgaben lassen sich bei einzelnen Aufgaben bezogen auf einzelne Bundesländer Unterschiede in den Leistungen von Jungen und Mädchen feststellen, die in der Gesamtstichprobe dann nicht mehr festzustellen waren. Als Beispiel sei die Aufgabe 8 angeführt(Orientierung; Platzieren von Kreuz, Punkt und Strich nach Diktat), wo in Berlin der Anteil der richtigen Lösungen bei den Mädchen bei 63% und damit um 14% über dem entsprechenden Anteil bei den Jungen lag. In NRW lag beı dieser Aufgabe der Anteil der richtigen Lösungen der Jungen mit 51,4% um 6% über dem Anteil richtiger Lösungen bei den Mädchen. Bei der Gesamtauswertung dieser Aufgabe ergaben sich zu vernachlässigende Unterschiede(Vgl. S. 19). Aber auch bei der Aufgabe 13(Dartspiel; 3+ 4) findet sich der recht große Vorsprung, den die Jungen in Berlin und Brandenburg hatten, in der Gesamtbilanz nicht wieder, da dies von den Mädchen aus NRW ausgeglichen wurde. Dies macht darauf aufmerksam, dass statistischen Aussagen eben Aussagen über Durchschnitte sind, die sich im konkreten Einzelfall ganz anders darstellen können.
Bei einigen Aufgaben ergaben sich dennoch Unterschiede in den Leistungen von Jungen und Mädchen. Hier wird nur auf Aufgaben hingewiesen, bei denen die Unterschiede in den Leistungen deutlich über 5% lagen; auch wenn diese Unterschiede nicht signifikant sind, machen sie auf Tendenzen aufmerksam, die als Hypothesen formuliert, bei einer nächsten Untersuchung statistisch zu prüfen sind.
Schauen wir uns die Unterschiede bei der Bearbeitung einzelne Aufgaben an. Um welche Aufgaben handelt es sich, welche Anforderungen stellen diese Aufgaben und wie können die festgestellten Unterschiede interpretiert werden?
Die Mädchen zeigten bei der Lösung der Aufgaben 12(Dreiecke in der gegebenen Figur erkennen 60,6% richtiger Lösungen gegenüber 47,8% richtiger Lösungen bei den Jungen) und bei der Aufgabe 16(Busaufgabe; 25% gegenüber 19,6%) deutlich bessere Leistungen. Der Unterschied bei der letztgenannten Aufgabe ist zwar recht gering, aber insofern interessant, als den Jungen häufig eine bessere Raumvorstellung als den Mädchen unterstellt wird. Die
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