Teil eines Werkes 
Teil 1 (2002) Kinderleistungen - Lehrererwartungen
Entstehung
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Lehrererwartungen

Durch sie fühlen sich 30% stark oder sehr stark und etwa genauso viele kaum oder überhaupt nicht belastet.

Im Mittelfeld rangiert die Unterrichtsvorbereitung, die Elternarbeit und die individuelle Ar­beit mit einzelnen Schülerinnen und Schülern.

Durch den Unterricht fühlen sich nur 6% der Lehrkräfte stark oder sehr stark belastet. Mehr als 62% sehen eine mittelmäßige Belastung und etwa ein Drittel fühlt sich kaum oder über­haupt nicht durch den Unterricht belastet. Die geringste Belastung empfinden Lehrerinnen und Lehrer durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Hier fühlen sich 54% kaum und 6% sogar überhaupt nicht belastet. Keine Lehrkraft gibt an, durch Fort- und Weiterbildung sehr stark belastet zu sein.

Obwohl die Anzahl der befragten Lehrerinnen und Lehrer in unserer Untersuchung so gering war, dass die Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf die Grundgesamtheit verallgemeinert wer­den können, sind wir der Meinung, dass sich das Belastungsverhältnis bzgl. der organisatori­schen Aufgaben der Lehrkräfte unbedingt zugunsten der Fortbildungsaufwendungen und der Zeit für Unterrichtsvorbereitungen verändern müsste. Diese Veränderung ist u.M.n. um so wichtiger, da viele Kolleginnen und Kollegen Mathematik unterrichten und für diesen Lern­bereich nie eine Ausbildung absolviert haben.

Des Weiteren müssten unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Erscheinungen(zuneh­mende Gewalt an den Schulen) unbedingt die Bedeutung und die Notwendigkeit der Wahr­nehmung von Erziehungsaufgaben der Lehrerinnen und Lehrer neu diskutiert werden. Nicht die Erweiterung des Unterrichtsstundenvolumens der Lehrerinnen und Lehrer ist u.M.n. die richtige Antwort darauf, sondern die Schaffung von Freiräumen für die Erledigung von Erzie­hungsaufgaben.

2.3 Aussagen zur Vorbereitung und Durchführung des Mathematikun­terrichtes

Was nutzen Sie bei der Vorbereitung Ihres Mathematikunterrichtes?

Die eigenen Erfahrungen aus vergangenen Schuljahren werden von 42% der Lehrkräfte häu­fig, von über 45% sogar immer zur Vorbereitung ihres Mathematikunterrichtes genutzt. Ähn­lich häufig wird nur noch das aktuelle Schulbuch der Klasse verwendet: häufig von 44% und immer von 41% der Lehrerinnen und Lehrer. Arbeitsblattsammlungen und Anregungen von bzw. Gespräche mit Kollegen werden jeweils von ca. 56% häufig und von 15 bis 20% der Lehrkräfte immer genutzt.

Den Lehrplan nutzt nur etwas mehr als ein Drittel immer. Häufig nutzen ihn 28%, aber Jje­weils etwa ein Sechstel nur manchmal oder selten. Das Lehrerhandbuch zum Schulbuch nutzt nur ein Sechstel der Lehrkräfte immer, aber 42% nutzen es häufig.

Am Seltensten verwenden Grundschullehrerinnen und-lehrer andere(auch ältere) Schulbü­cher und Zeitschriftenartikel zur Unterrichtsvorbereitung. Vier Prozent der Lehrkräfte geben an, nie ein anderes Schulbuch zu verwenden. Jedoch verwenden 10% immer und 27% häufig andere Schulbücher. Keine Lehrkraft nutzt immer Zeitschriftenartikel, aber es gibt auch keine Lehrkraft, die nie Zeitschriftenartikel nutzt. Es geben 57% der Lehrerinnen und Lehrer an, dass sie manchmal Zeitschriftenartikel verwenden, aber 33% nutzen sie selten und nur 10% häufig.

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