Teil eines Werkes 
Teil 1 (2002) Kinderleistungen - Lehrererwartungen
Entstehung
Seite
64
Einzelbild herunterladen

Die Schüler lernen am besten durch Anleitung bzw. durch Entdecken.

Zur Skala gehören ein positives Item(40) und drei negative(7, 19 und 30). Die Lehrerinnen und Lehrer sind auch bei dieser Frage sehr unentschieden(s. Skala 111).

Skala 111: Die Schüler lernen am besten durch Anleitung bzw. durch Entde­cken.

Die Schüler lernen am Die Schüler lernen am besten, indem a3 durch Anleitung. sie& Saene Lösungswege entdecken.

KENNEN 27,8%

a(Skala von Nr bis+8)= 0,35, o= 2,88, Minimum=-7, Maximum= 5

Es gibt natürlich eine Korrelation zur Rolle des Lerners(rs= 0,67, p< 0,001), die jedoch ge­ringer ist als bei der ersten Unterskala. Ansonsten korreliert die Meinung, welche die Lehr­kräfte über die Bedeutung von Anleitung und Entdecken haben, noch mit der Meinung, die sie zum Verhältnis zwischen Fertigkeiten, Verständnis und Problemlösen haben(rs= 0,47, p< 0,001). Der Zusammenhang zwischen der Rolle des Lerners und der Meinung, dass es vom Sachzusammenhang abhängt, ob Jungen oder Mädchen beim Lösen von Sachaufgaben besser sind, lässt sich auf diese Subskala zurückführen(rs= 0,43, p< 0,01).

Außerdem gilt: Je länger eine Lehrkraft schon im Schuldienst tätig ist(rs=-0,31, p< 0,05) und je weniger sich eine Lehrkraft durch Unterrichtsvorbereitung belastet fühlt(rs=-0,43, p < 0,01), desto eher ist sıe der Meinung, dass Schüler am besten durch Anleitung lernen. Hier wird deutlich, wie resistent Lehrerinnen und Lehrer mit Zunahme ihres Berufs- und Lebensal­ters gegenüber reformpädagogischen Bestrebungen und damit auch gegenüber der Bereit­schaft, den eigenen Unterricht zu verändern, werden können. Außerdem ist ein Unterricht, bei dem die Schüler weitestgehend außengesteuert werden, weniger vorbereitungsintensiv als ein Unterricht, dem offenere Unterrichtskonzepte zu Grunde liegen.

Verhältnis zwischen Fertigkeiten, Verständnis und Problemlösen

Die meisten Lehrerinnen und Lehrer sind der Meinung, dass ein Schüler eine Rechenoperati­on erst verstanden haben sollte, bevor sie automatisiert wird. Aber die Meinungen gehen stark auseinander(s. Skala iv).

Skala iv: Verhältnis zwischen Fertigkeiten, Verständnis und Problemlösen.

Erst Verfahren üben, Erst Verstehen, dann dann Verstehen Verfahren üben

38,9% 40,7% 18,5%

Mittelwert(Skala von-20 bis+20)= 6,85, o= 5,80, Minimum=-9, Maximum= 19

Die Meinung der Lehrkräfte zum Verhältnis zwischen Fertigkeiten, Verständnis und Problem­lösen korreliert mit der Rolle des Lerners, wie oben bereits erläutert wurde. Außerdem gibt es einen Zusammenhang mit der Bedeutung, welche die Lehrkräfte dem Vorwissen beimessen (rs= 0,39, p< 0,01). Lehrerinnen und Lehrer, die meinen, dass Rechenoperationen erst dann automatisiert werden sollten, wenn sie verstanden sind, meinen auch eher, dass Alltagserfah­rungen im Mathematikunterricht eine wichtige Rolle spielen. Das ist zu verstehen, wenn man bedenkt, dass Alltagserfahrungen vor allem helfen Rechenoperationen zu erfassen.

64