auf die heutige Zeit erhalten. Barock und Rokoko waren dem Ziegelbau abhold. Zn ganz Norddeutschland spielte der putz damals eine Hauptrolle. Dies wurde erst anders, als Schinkel durch die Erbauung der IVerderschen Airche in der Mitte der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, wie Borrmann sagt, eine nationale Tat vollbrachte. Seit dieser Zeit stieg die Vorliebe für den Ziegelbau mehr und mehr, und ganz besonders wurde dies -er Fall, als durch die Bemühungen von Männern wie Augustin,
March und anderen der scharfkantige, reinfarbige, normalfor- matige Verblender auf den Markt gebracht wurde. Zahlreiche monumentale und profane Gebäude des vorigen Jahrhunderts legen von der Beliebtheit des Verblendziegels in Norddeutschland Zeugnis ab. Leider hat sich seit etwa dem Anfänge der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Geschmacksrichtung der Architekten geändert. Sie sind von den Verblendern wieder abgekommen und haben sich von neuem dem putzbau zugewandt. Die Verblendziegelindustrie hat hierdurch einen er- ^bb. ss. Ll°,rer L^r.n.
heblichen Schaden erlitten, und manches Merk hat infolge der ungünstigen Marktlage seinen Betrieb einstellen müssen. Neuerdings scheint es, als ob die Architekten sich wieder mehr dem Tonziegel zuwenden wollten, allerdings nicht dem Tonziegel in Gestalt von Verblendern, sondern in der des Rohbauziegels. Außerdem bewirkt die wachsende Farbenfreudigkeit eine Hinneigung der Architekten zu den Produkten der keramischen Aunstwerkstätten, den glasierten Terrakotten und dem wetterbe-