Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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errichtete hieraus in zahlreichen Städten weitere Niederlassungen, ohne aber auch da­mit Erfolg zu erzielen, s 720 überließ er Pannewitz die Fabrik allein, die dieser noch bis s730 fortführte. In Plaue soll rotes bzw. braunes, schwarzes, blaues und weißes Porzellan hergestellt worden sein.

Eine weitere Vorläuferin der Königlichen porzellanmanusaktur war die Wege- lysche Fabrik. 1,751 erhielt der Wollzeugsabrikant Wilhelm Kaspar Wegely von Friedrich dem Großen die Erlaubnis, eine Manufaktur zu gründen. Er bekam für diesen Zweck das am Königstore in der Neuen Friedrichstraße gelegene Komman­dantenhaus nebst Garten, dazwischen liegendem Wall und der dahinter ge­legenen Bastion zum Geschenk, sowie eine Reihe besonderer Privilegien. s752 fabrizierte er schon Porzellan. Da der König indessen sein ganzes Interesse Meißen zuwandte und die dortige Manufaktur an den Armee­lieferanten Schimmelmann unter gleichzeitigem Verkauf sämtlicher Vorräte verpachtete, kam Wegely nicht vorwärts und ließ s757 seine Fabrik wieder eingehen. Da die Produktion aus der Wegelyschen Fabrik nicht stark war, sind Porzel­lane aus seiner Fabrik heute ver­hältnismäßig selten. Die meisten erhaltenen Stücke, auch das Geschirr, sind unbemalt geblieben.

Die Königliche Porzellanmanu­faktur verdankt ihre Entstehung Friedrich dem Großen, der s760 den Armeelieferanten Schimmel­mann aufsorderte, an die Begrün-

Abb. 59. Gruppe aus der Ugl. Porzellanmanufaktur bung einer Manufaktur in Preußen in Berlin. zu gehen. Das Anerbieten fand

kühle Ablehnung, und der König fand dann in dem Kaufmanne I. E. Gotzkowsky den für ihn geeigneten Mann. Ein Bildhauer namens Reichard überließ Gotzkowsky für 4000 Taler das Geheimnis, Porzellan herzustellen, und für 3000 Taler seinen Vorrat an fertigem Porzellan. Gotzkowsky errichtete die Fabrik in der Leipziger Straße an der Stelle des jetzigen Herrenhauses. 1762 konnte er dem Könige zum ersten Male in Leipzig einige bemalte Tassen und größere Stücke vorführen. Friedrich der Große war für die Entwicklung der Manufaktur auf das eifrigste bemüht und kümmerte sich persönlich sehr eingehend um sie. Anfangs benutzte man als Rohstoffe passauer

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