konnte man bemerken, wie die Richtung dahin ging, eintönige Flächen zu vermeiden und geflossene Glasuren zur Anwendung zu bringen. Dieser Zug hat sich bis auf dis heutige Zeit erhalten.
In Velten sind mächtige Tonlager erschlossen. Es kommen mehrere Tonarten vor, die zusammen mit Rügener Kreide zur Aachelmasse aufgeschlämmt werden, hat sich die Masse in den Schlämmgruben abgesetzt, so entfernt man sie aus denselben und formt Auchen, die zum Teil unmittelbar in die Verarbeitungsräume gehen, zum Teil aber im Massekeller für die Wintermonate aufbewahrt werden. Die Masse wird durch stehende Tonschneider geschickt und dann geformt. Früher geschah dies mit der Hand in Gipsformen, neuerdings verarbeitet man den Ton fast überall auf Kachel- pressen. Die frisch geformten Kacheln werden getrocknet und geglättet. Sollen die Kacheln erhabene Verzierungen erhalten, so bekommen sie dieselben auf einer Nachpresse. hieraus findet das eigentliche Trocknen statt, und es folgt dann das Brennen, das in den sogenannten Verschrühbrand und Glattbrand zerfällt. Die Dfen sind etwa 2,37 m hoch, 6,20 m lang und haben 2,HO M breite Kanäle. Das Heizen geschieht mit Holz, um eine reine weiße Fläche zu erzielen. Die vorgeschrühten Kacheln werden in der Schleiferei abgeschlisfen, damit die während des ersten Brandes hervorgetretenen Verkrümmungen des Kachelblattes ausgeglichen werden. Bevor die Kachel dem Glattbrande unterworfen wird, wird sie glasiert. Zur Glasur verwendet man den sogenannten Ascher aus Zinn und Blei, Fürstenwalder Formsand, Kochsalz und Salpeter, sowie schließlich bei farbigen Glasuren färbende metallische Oxyde. Der Garbcand dauert etwa 28—30 Stunden. Soll die Kachel bemalt werden, so erfolgt dies auf der eingebrannten Glasur. Die Bemalung wird dann in einem von allen Seiten geschlossenen Muffelofen eingeglüht.
In Velten ist im Interesse der Industrie besonders Herr Kantor Gericke tätig. Er hat ein keramisches Museum eingerichtet, welches jeder besuchen sollte, der nach Velten kommt, und es ist ihm ferner neuerdings gelungen, die Veltener Ofenfabrikation zu einem wirtschaftlichen Verbände zu vereinigen. Eine Verkaufsvereinigung der Fabrikanten hat sich in Velten trotz aller Bemühungen immer noch nicht ins Leben rufen lassen. Im Oktober sßOZ hat schließlich in Velten auch eine erste keramische Ausstellung stattgefunden, zu der ebenfalls Herr Kantor Gericke die Anregung gegeben und für deren Entstehung er die Hauptarbeit geleistet hat. Sie bot viel Interessantes zu sehen.
Bergbau.
von Vr. Max Siebelkorn.
Braunkohlen.
Die tertiären Ablagerungen der Mark Brandenburg sind dadurch von besonderer Bedeutung geworden, daß in ihnen Braunkohlen auftreten. Früher rechnete man dieses Vorkommen allgemein zum Unter-Vligozän. Man wußte über die Lage-