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berg a. G. Sie besteht aus einem bis t 2 m mächtigen, der Formsandgruppe angehörenden Flöze. Schließlich werden die gesamten Ablagerungen noch im Norden, Westen und Süden von einer größeren Anzahl kleiner Spezialmulden umgeben, die aber eine besondere Bedeutung sür den Bergbau nicht haben gewinnen können. Bollert nennt die Vorkommen von Gühlitz i. d. prignitz, Königswusterhausen usw.
Wie schon vorstehend angedeutet, sind die Ablagerungen durch eine wechselnde Zahl von Flözen gekennzeichnet, die sich in zwei scharf voneinander zu trennende Horizonte gliedern lassen. Das hängendste Glied sind gewöhnlich wasserhelle, scharfkantige Auarzsande, die reich an Glimmer sind und von typischen Formsanden und schwarzen, häufig in Alaunton übergehenden Kohlenletten unterlagert werden. Unter diesen Schichten folgt die Hangende Flözpartie, deren Glieder man als Formsandflöze bezeichnet. Die Zahl der Flöze schwankt zwischen zwei und fünf; als Awischenmittel sowie Hangendes und Liegendes tritt Formsand auf, der selten durch dunkle, glimmerreiche Letten verdrängt wird. Hieran schließt sich nach unten die Stufe der Kohlen- sande, welche die untere Flözgruppe bilden. Sie besteht aus wasserhellen, gelblichen oder durch Kohlenstaub dunkel gefärbten Auarzsanden von großer Reinheit und dunklem Korn, die Zwischenmittel, Hangendes und Liegendes der Flöze bilden, und aus drei bis vier Kohlenflözen, von denen meistens nur das oberste abbauwürdig ist. Diese Kohle ist gewöhnlich minderwertiger als die der Formsandflöze.
Die Lagerung der Flöze ist innerhalb des gesamten Gebietes vielfach stark gestört und zeigt ein verworrenes Bild. Die Flöze sind in zahlreichen Mulden und Sattelbildungen abgelagert, deren Flügel Fallwinkel von 20—HO" Zeigen, oft aber auch steil aufgerichtet oder überkippt sind. Die Muldentiefste ist selten aufgeschlossen, und die Sattelrücken sind fast stets durch Erosion zerstört. Das Streichen der Mulden und Sättel wechselt fortgesetzt und auf kurze Entfernungen. Der bergbauliche Aufschluß wird ferner erschwert durch zahlreiche Falten, Auswaschungen, Sprungklüfte, Verwerfungen und Überschiebungen, so daß nur selten der Aufschluß durch größere, mit mechanischen Transportvorrichtungen versehene Schachtanlagen möglich ist.
Der Abbau der Kohlen ist entweder unterirdisch oder wird in: Tagebau betrieben. Zm ersteren Falle baut man in verschiedenen Etagen ab, je nach der Zahl der Flöze, wobei man mit den geschilderten verworrenen Lagerungsverhältnissen auf das Unangenehmste zu kämpfen hat. Häufig kommt man beim horizontalen Abbail plötzlich vom ersten ins dritte Flöz u. dgl. Die Tagebaue stellen bisweilen großartige und sehenswerte Anlagen dar, wovon besonders die der Grube Ilse A.-G. und anderer Gesellschaften ein beredtes Zeugnis ablegen.
Die Güte der märkischen Kohlen hinsichtlich ihres Brennwertes schwankt in weiten Grenzen. Man teilt sie je nach der Größe der Bruchstücke, in die sie beim Abbau und der Förderung zerfallen, in Stückkohle, Knorpelkohle und Formkohle ein. Hierzu gesellt sich dann noch das bituminöse Holz, das in reichen Mengen auftritt. plettner unterscheidet die märkische Kohle in Moorkohle, Erdkohle, Blätterkohle, Formkohle, packkohle und bituminöses Holz. Akzessorische Mineralien sind Gips, Retinit, Schwefelkies und als Produkt eines Grubenbrandes Schwefel.