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Geschichtliche Daten über den märkischen Braunkohlenbergbau gibt uns Bollert (a. a. G. S. 90 ). Die eigentlichen Anfänge fallen in die vierziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts. Nit zu den ältesten Gruben müssen die in den Rauenschen Bergen sein, da dort der Kohlenbergbau im Jahre 1842 in den Mutfeldern Adam und Paul begonnen wurde?) Es steht sogar fest, daß die Braunkohlenvorkommen in dm Rauenschen Bergen bei Petershagen und bei Frankfurt a. G. schon zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts bekannt waren. Teilweise hatte man sie auch seitens der Staatsregierung sowie durch die Schürfunternehmungen von Privatleuten einer näheren Untersuchung unterworfen. Die staatliche Grube „Glückauf" bei Freienwalde a. G. stand schon in den Jahren 4348 —4827 in Förderung, aber erst seit Beginn der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden in ausgedehnterem Maße Schürfarbeiten vorgenommen, die zu zahlreichen Verleihungen bis in die jüngste Zeit hinein führten.
Uber die Entstehung der märkischen Braunkohlenablagerungen sind die Ansichten lange Zeit auseinandergegangen. Allochthone und autochthone Entstehungen standen sich im scharfen Kampfe gegenüber. Votiert (a. a. D. S. 6 ) ist noch ein eifriger Verfechter der erstgenannten Anschauung. Er weist u. a. darauf hin, daß Sümpfe, Noore und Wasserlachen in ihrer Entstehung und Verbreitung von dem Untergrunds abhängig sind; es müßte in dieser Beziehung ein starker Unterschied als der wirklich bemerkbare zwischen den Kalksteingebirgen, den Sandsteingebirgen, den Ton- und Schiefertonunterlagen hervortreten. Ferner müßte ein Sumpf- und Lachengebiet, das sich zum erheblichen Teile auf Kalksteingrund befunden hätte, kalkreiches Nasser gehabt haben, das sich für die örtliche Gesteinsbildung und für die Erhaltung von Versteinerungen wirksam gezeigt haben würde. Die Braunkohle müßte in weit reicherem Maße, als von ihr bekannt ist, Reste von Nasser- und Sumpfpflanzen enthalten, und solche würden auch in den begleitenden Tonen mehr hervortreten, als es der Fall ist. Alle diese und andere ähnliche Gründe erweisen sich aber schließlich doch nicht als stichhaltig. Eberdt und potonis gelang es, die Autochthonie der Senftenberger und damit überhaupt der märkischen Kohlenlager durch Vergleichung mit den nordamerikanischen Swamps sicherzustellen. Die Swamps sind ein Tausende von Auadratmeilen umfassendes Gebiet, dessen Boden ein aus Mollusken, Infusorien, Tharazeen und Süßwasseralgen gebildeter weißer Ton als wasserundurchlässige Schicht bildet. Aber ihm liegt vegetabilische Substanz ohne eine Spur von Erdteilchen, die durch die Vermoderung abgestorbener Pflanzenteile entstanden ist. Die Vegetation dieser Sümpfe besteht aus einem Dickicht von Gräsern, Rohren und Gesträuchen, aus dem in gewissen Abständen Sumpfzypressen sluxocllum äistlobum) mit ihren Nurzeln und Magnolien emporragen. Auf der dunklen Wasserfläche hat sich ein grüner Wasserteppich aus schwimmenden Moosen gebildet, welches anscheinend dem Wanderer gestattet, festen Fuß zu fassen, jedoch meistens so dünn ist, daß er unter dem Tritte zerbricht. Die Swamps besitzen nur geringe Wasserhöhe.
9 Fiebelkorn, l)r. Ul., Geologische Ausflüge in die Umgegend von Berlin. Berlin lsys.
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