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Grube Ilse N.-L." Das Aktienkapital beträgt 8 000 000 Akk., die Dbligationen stellen sich auf 2 000 000 Akk. Die Gesellschaft verfügt über fünf Bergwerke (Ilse, Renate, Eva, Anna-Mathilde und Marga), die Iahresförderung beläuft sich auf H2 000 000 dl Braunkohlen. Vorhanden sind sechs Brikettfabriken mit 53 Pressen, welche t 050 000 t Briketts liefern. Ls hat Tage gegeben, an denen über 200 Eisen- bahnwaggons Briketts versandt worden sind. Angegliedert sind ferner zwei Dampfziegeleien mit einer Produktion von 7 000 000 Ziegeln. Die Arbeiterzahl ist 2200 , Mann.
6. Ralk.
Kalk findet sich in der Akark Brandenburg in zweierlei Form, einerseits als Geschiebe, andererseits anstehend als Glied der Triasformation.
Die in der Eiszeit zu uns gebrachten erratischen Blöcke, Findlinge, Geschiebe oder wie man sie sonst nennt, bestehen zu einem ganz bedeutenden Teile aus Kalk. Mit wenigen Ausnahmen sind fast alle Formationen vertreten, und da diese Stücke überaus häufig zahlreiche Versteinerungen einschließen, so waren und sind sie auch noch heute begehrte Fundgegenstände für Sammler. Stellenweise, und zwar besonders in dem Gebiete der Endmoränen, ist Aalk in den Blockpackungen selten. Die Stücke sind von dem Eise wohl zerrieben worden. Anderswo überwiegt der Aalk unter den Gesteinsarten derartig, daß die Landleute ganze Gartenmauern u. dgl. aus ihnen errichtet haben. Trotzdem scheint seine Menge aber nirgends so bedeutend gewesen zu sein, daß man zu seiner technischen Verwertung bei uns Ofen errichtet hätte. Wo man solche Ofen in der Provinz Brandenburg findet, kann man sicher sein, daß dort Rüdersdorfer Aalk gebrannt ist oder noch gebrannt wird.
Anstehender Aalk findet sich nur bei dem Dorfe Rüdersdorf. Gewaltige Aufschlüsse in dem dortigen Muschelkalklager haben von jeher die Aufmerksamkeit von Gelehrten und Laien auf sich gezogen. Hierdurch ist die Literatur über Rüdersdorf sehr umfassend geworden?) Da das Rüdersdorfer Lager ferner der Ausgangspunkt für die Torellsche Inlandeistheorie geworden ist, so ist seine Bedeutung für Technik und Wissenschaft in gleicher Weise groß.
Die Geschichte des Rüdersdorfer Aalklager geht weit zurück, t 250 belehnten die Markgrafen Johann I. und Gtto III- das Aloster Zinna zwecks Germanifierung mit der Gegend zwischen den Rüdersdorfer Gewässern, Strausberg, dem Roten Luche, der Löcknitz und der Spree. Das Aloster entsandte Mönche in die Gegend und ver- anlaßte die Gründung einer Reihe von Dörfern, zu denen auch Rüdersdorf gehörte. Als sich auf den Feldern beim pflügen viele Aalksteine unangenehm bemerkbar machten, stellte man Untersuchungen an und fand das Lager. Die Mönche begannen mit der Ausbeutung. (H32 verpachtete das Aloster einige Brüche, und später erwarben Ssrausberg, Tölln und Berlin solche käuflich. 15tch kamen die Brüche durch Säkularisierung der Alöster an Joachim II. Er überwies 1557 der Stadt Fürstenwalde
i) Die letzte Zusammenstellung stammt von Georg hanraths (Die Ralksteinbrüche bei Rüdersdorf I. Berlin. Mayer L Müller. 1899).