von etwa 2 IN Durchmesser, welche innen eine Auskleidung mit feuerfesten Ziegeln besitzen. Die Rohmehlmischung kommt entweder trocken oder als Dickschlamm in den Ofen und wird infolge der Drehung und schrägen Lage des Rohres dem unteren Ende in Spiralwindungen zugeführt. Zhm entgegen kommt die durch Verbrennung von Kohlenstaub erzeugte Flamme. Zn der Sinterzone findet der Garbrand des Zementes bis zur Sinterung (Verglasung) statt. Während aus den Schachtöfen die Zementklinker in größeren Stücken unten abgezogen werden, kommen sie aus dem Drehrohrofen in Nußgröße heraus. Das Brennen mit dem Drehrohrofen ist gegenüber dem mit Schachtöfen eher teurer als billiger, aber man wird von der menschlichen Arbeitskraft freier, und dies ist unter den heutigen Verhältnissen für den Arbeitgeber von besonderer Bedeutung. Die Zementklinker werden mittels Maschinen verschiedener Art zu einem Pulver gemahlen, dessen Körner man zwischen den Fingerspitzen nicht mehr fühlt, und dies Pulver kommt dann in Fässern oder Säcken in den Handel. Der derzeitige technische Direktor der beiden Adler-Zementfabriken in Rüdersdorf, De. h. Müller, ist Vorsitzender des Vereins deutscher Portlandzementfabrikanten E. V.
Zn hohem Maße verwendet man auch den Rüdersdorfer Kalk zum Brennen, um aus diese Meise Maurerkalk und Kalk für die Herstellung von Mörtel zu gewinnen. So alt der Bruchbetrieb in Rüdersdorf ist, so jung ist noch das Kalkbrennen. Erst 1777 begann man, diesem Verfahren Aufmerksamkeit zu schenken. Der erste Ofen in Rüdersdorf ist 1570 erbaut (hanraths a. a. M. S. stO), zu ihm und einem zweiten kamen zwei neue 1777 hinzu. Vor allen Dingen sorgte man aber damals dafür, daß in anderen Städten ebenfalls solche Ofen angelegt wurden und bereits vorhandene in königl. Verwaltung kamen. Um 1785 waren Kalköfen vorhanden in Latharinchen, Landsberg a. N)., Rathenow, Petzow (wohl Boetzow) bei Potsdam, Brandenburg, Spandau, Oderberg, Potsdam, Beeskow, Berlin und auch an Orten außerhalb der Provinz Brandenburg. Besondere Bedeutung gewannen die Brennereien in Rathenow und Beeskow. Erstere hatte besondere Kalkablagen in havelberg, Seehausen und Wittenberge. Zhr Absatzgebiet erstreckte sich bis Hamburg. Beeskow lieferte gebrannten Kalk vorzugsweise nach Sachsen und Podjuh (podejuch) bei Stettin. Diese Brennereien gingen ebenso wie die in Landsberg a. W. um 1820 infolge des starken Wettbewerbs von Privatkalkbrennereien ein und wurden an private verkauft.
Die Ofen wurden bis dahin sämtlich mit Holz gefeuert; da die holzpreise jedoch sehr stiegen und man außerdem einen holzmangel befürchten mußte, suchte man durch technische Verbesserungen im Vfenbetriebe Abhilfe zu schaffen. 1788 errichtete man (hanraths a. a. O. S. st8) einen für Steinkohlenbrand eingerichteten Trichterofen, der aber nur mangelhaft arbeitete und wieder außer Betrieb gesetzt wurde, hierauf versuchte man es, mit schichtweisem Einsetzen der Steinkohlen fortzukommen, was zwar gelang, aber auch keinen wesentlichen Nutzen brachte. 17stst wurde das Bergamt angewiesen, auf die Verwendung von Torf Bedacht zu nehmen. Aber auch diese Versuche fielen ungünstig aus. 1802 baute man dann einen sogenannten Rumford- schen Ofen, mit dem man endlich zum Ziele kam. 1804 wurde dann der zweite derartige Ofen gebaut, hanraths führt ein Königl. Reskript vom 15. August 1,804