Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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für Wirtschaftsräume Verwendung finden. Bei feuersicheren Bauten, deren Boden mit Linoleum bedeckt wird, ist ein Estrichboden unerläßlich, da bekanntlich Ze­mentboden Linoleum leicht abstößt, wenn der Zementbelag nicht völlig trocken ist.

Der Liebenswürdigkeit des Herrn Arthur Mundt verdanke ich folgende Daten: Die Arbeiterzahl in der Fabrik und in den Brüchen beträgt zurzeit zirka 250 Mann, die Zahreslöhne im Durchschnitt zirka 250 000 Mk. An Maschinen sind vorhanden: l Dampfmaschine 300 08, 2 zu je 200 08, ( zu 50 08. Hierzu gehören H Flammrohr­kessel von je (00 hm Heizfläche. Die Dampfmaschinen von 300 08 und 50 08 dienen ausschließlich zum Betriebe der Fabrik, die anderen zu je 200 08 erzeugen Dreh­strom zum Betriebe der Wasserhaltungsanlage im Steinbruch. Eine derselben kann auch als Reservemaschine für die Fabrik verwandt werden. Die Verbindung zwischen Fabrik und Steinbruch vermittelt eine Drahtseilbahn von zirka (500 m Länge. Pumpen sind im Steinbruch eine größere Anzahl ausgestellt von 75 08 bis 3 08.

Die Maschinen und (Ofen in der Fabrik sind folgende: 3 Walzwerke und 3 Steinbrecher mit einer Leistungsfähigkeit von 33 000 bis 36 000 lr§ für die Stunde, ( kleiner Steinbrecher, 26 Vertikalmahlgänge, 4 Perplexmühlen, ( Horizontalmahl­gang, 2 Kollergänge, 3 Lichtmaschinen, s2 Formgipsöfen und 3 Estrichöfen.

Die Produktion beträgt durchschnittlich jährlich 7500 Waggons zu je 200 Zentner, hiervon Stuckgips 7(00 Waggons, Form- und Alabastergips 300 Wag­gons, Estrich- und Düngegips (00 Waggons.

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O. Eisen.

Eisen tritt in der Mark Brandenburg nur als Raseneisenerz auf. Gelegent­lich finden sich allerdings auch in den Lehm- und Mergellagern gewisse Schichten mit Eisenoxydhydrat stark angereichert, wie auch die als Adler- oder Klappersteine be­kannten Geoden nicht selten in ziemlich bedeutender Menge örtlich vorhanden sind; aber alle diese Vorkommnisse haben nicht eine solche Mächtigkeit, daß eine Gewinnung für technische Verwertung lohnen würde oder gelohnt hätte. Raseneisenerz zeigt sich überall da häufig, wo Sümpfe auftreten. Man hat es vielfach gegraben und ver­hüttet, sei es für sich, sei es zusammen mit eingeführten Erzen. G. Monte hat in derBrandenburgs" ((8. Jahrgang (stOst, S. 2st, (06) interessante Mit­teilungen hierüber gemacht, denen ich folgendes entnehme: Daß die Eisenerzgewin­nung in der Mark früher weitverbreitet war, geht schon daraus hervor, daß die Ham­mer, Hammerbusch, Hammerfließ, Hammerdamm und Hammergraben als (Orts-, Flur- und Flußbezeichnung außerordentlich häufig Vorkommen. Vielfach wurde das Erz als Baumaterial benutzt. Es gab (582 für die Festungswerke von peitz das Material her; ebenso ist ein großer Teil der noch heute stehenden Stadtmauer von Dahme daraus errichtet. Die einzelnen Werksteine sind in Form und Größe ver­schieden. Dagegen zeigen die in der Außenwand der Stadtkirche zu Luckau sichtbaren Eisenerzblöcke vollkommen regelmäßige Flächen. Aus Eisenerz ist ferner der Kirch­turm in Komptendorf bei Lottbus gebaut, vereinzelt treten auch unregelmäßige Bausteine aus Raseneisenerz in der Mauer der Kirche zu Drahnsdorf, südwestlich von

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