Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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angeschlossenen Zementfabriken haben ein einheitliches Untersuchungsverfahren, nach dessen Vorschriften sämtliche deutschen Zemente mit demselben Sande geprüft werden sollen. DieserNormensand" wird in der Freienwalder Schamottefabrik Ernst Henneberg L To. aus einem scharfkörnigen Auarzsande hergestellt. Der gegrabene Sand wird sorgfältig gewaschen, in einer von außen beheizten Trommel getrocknet und dann auf zwei geneigt gehaltenen Sieben von großer Länge, mit 60s20 Maschen auf den «zera, abgesiebt. Das gewonnene Produkt wird unter täglicher Probenahme in Vorratssilos gesammelt. Genügt er den Bedingungen, so wird er unter Aufsicht der Beamten des Königlichen Materialprüfungsamtes in Groß-Lichter- felde-West gesackt, und die Säcke kommen dann plombiert in den Handel.

Eisenindustrie und Maschinenbau.

von Lonrad Malschoß.

Die Eisengewinnung war in den alten Zeiten räumlich viel verbreiteter als heute, wo in gewaltigen Industriezentren der so ungeheuer gesteigerte Eisenbedarf ganzer Länder befriedigt wird. Auch die Mar k B randenbura hat sich viele Jahr­hunderte hindurch ihr Eise n selb st erzeugt. Der in der Norddeutschen Tiefebene weit verbreitete Räseneisenstein und die undurchdringlichen großen Kiefernwälder boten die Rohstoffe, mit denen man in den seit altersher bekannten einfachen Methoden in sogenannten Luppen- und Rennfeuern schmiedbare Eisenklumpen (Luppen) erzeugte. War das Erz aufgebraucht, so zog man weiter, die einfachen Betriebsmittel konnte man mitnehmen, ein neuer Herd zum Eisenschmelzen war schnell wieder errichtet. Ein großer Fortschritt wurde erst dann angebahnt, als es gelang, mit Wasserkraft die großen Hämmer zu bewegen oder auch die Bewegung der Blasebälge dieser Natur­kraft anzuvertrauen.

Bald entstanden auch in der Mark Brandenburg Hammerwerke, bei denen ein großer Hammer vom Wasserrade bewegt die Luppen viel intensiver zu bearbeiten ge­stattete, als es vorher mit der Arbeitskraft des Menschen möglich gewesen war.

Folgen wir den auf umfangreichen Aktenstudien beruhenden Beiträgen zur Ge­schichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg von H. Tramer, so sehen wir, wie überall derartige einfache Hüttenanlagen entstanden sind, eine Zeitlang mehr oder weniger gewinnbringend ihren Daseinszweck erfüllten, um dann aber sämtlich vor der näherrückenden neuen Technik zu verschwinden. Als die neueren Betriebsanlagen mit

Literalurangabe: Lramer, h., Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Provinz Brandenburg, 10 hefte. Halle 1872, is 76 , 1882 / 1883 , 1885 / 188 A. Lramer, h., Geschichte der Königlichen Eisengießerei zu Berlin in der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Preußischen Staate. Bd. 23 . Beklin 1875 , S. ISH 187 . Matschoß, Lonrad, Die Berliner Industrie einst und jetzt. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1 Y 07 , S. 73 1. (Enthält auch weitere LZuellenangaben.) Siehe auch S. -135.