Reinheit der Seele
Bibel
1: Gott schuf den Menschen in seinem Ebenbilde; im Ebenbilde Gottes hat er ihn geschaffen. — 1. B. Mos. 1, 27.
2: Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest, und der Menschen- sohn, daß du auf ihn achtest. Und doch ließest du ihm wenig von der Gottheit fehlen und hast ihn mit Ehre und Hoheit gekrönt. — Psalm 8, 5—6.
3: Gott hat den Menschen gerade geschaffen. — Kohelet 7, 29.
Gebete
1: Mein Gott! die Seele, die du mir gegeben hast, ist rein. — Tägl. Morgengebet.
2: Du hast ausgezeichnet den Sterblichen von Anbeginn, und ihn gewürdigt, vor dir zu stehn. — Versöhnungsfest-Gebet.
Talmudisches Schrifttum
1: Ein Liebling [Gottes] ist der Mensch, denn er ist im Ebenbilde Gottes geschaffen; in besonderer Liebe ward es ihm verkündet, daß er in Gottes Ebenbild geschaffen ist, denn es heißt [I M 9, 6]: Im Ebenbilde Gottes hat er den Menschen geschaffen. — Sprüche d. Väter III, 18.
2: Du wirst sie [die Seele] ihm zurückgeben müssen; wie er sie in Reinheit dir gegeben hat, so gib sie in Reinheit ihm zurück. Sabbat 152 b.
3: „Es sei in dir kein fremder Gott“ (Ps. 81, 10). — Welches ist der fremde Gott im Menschen? Der böse Trieb. — Sabbat 105 b.
4: „Denn der Trieb des Menschenherzens ist böse von Jugend an“ [I M 8, 21]. Solltest du aber sagen: Warum hat der Heilige, gelobt sei er, den bösen Trieb geschaffen, von dem es heißt: „Denn der Trieb des Menschenherzens ist böse von Jugend an“ — und wer kann ihn in einen guten verwandeln? Der Heilige, gelobt sei er, sagt darauf: Du selbst machst ihn böse. Wie? Du warst ein Kind
61