Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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Reinheit der Seele

Bibel

1: Gott schuf den Menschen in seinem Ebenbilde; im Ebenbilde Gottes hat er ihn geschaffen. 1. B. Mos. 1, 27.

2: Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest, und der Menschen- sohn, daß du auf ihn achtest. Und doch ließest du ihm wenig von der Gottheit fehlen und hast ihn mit Ehre und Hoheit gekrönt. Psalm 8, 56.

3: Gott hat den Menschen gerade geschaffen. Kohelet 7, 29.

Gebete

1: Mein Gott! die Seele, die du mir gegeben hast, ist rein. Tägl. Morgengebet.

2: Du hast ausgezeichnet den Sterblichen von Anbeginn, und ihn gewürdigt, vor dir zu stehn. Versöhnungsfest-Gebet.

Talmudisches Schrifttum

1: Ein Liebling [Gottes] ist der Mensch, denn er ist im Ebenbilde Gottes geschaffen; in besonderer Liebe ward es ihm verkündet, daß er in Gottes Ebenbild geschaffen ist, denn es heißt [I M 9, 6]: Im Ebenbilde Gottes hat er den Menschen geschaffen. Sprüche d. Väter III, 18.

2: Du wirst sie [die Seele] ihm zurückgeben müssen; wie er sie in Reinheit dir gegeben hat, so gib sie in Reinheit ihm zurück. Sabbat 152 b.

3:Es sei in dir kein fremder Gott (Ps. 81, 10). Welches ist der fremde Gott im Menschen? Der böse Trieb. Sabbat 105 b.

4:Denn der Trieb des Menschenherzens ist böse von Jugend an [I M 8, 21]. Solltest du aber sagen: Warum hat der Heilige, gelobt sei er, den bösen Trieb geschaffen, von dem es heißt:Denn der Trieb des Menschenherzens ist böse von Jugend an und wer kann ihn in einen guten verwandeln? Der Heilige, gelobt sei er, sagt darauf: Du selbst machst ihn böse. Wie? Du warst ein Kind

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