3: Enthaltsamkeit führt zur Reinheit, diese ... zur Heiligkeit. — Aboda sara 20 b.
4: Der Wein dringt in jedes Glied, der Körper wird schwach und der Verstand schwankend .... Wo der Weingenuß überhand nimmt, hört die Vernunft auf. — Bamidbar rabba c. 10.
5: Trink nicht übermäßig, und du wirst nicht sündigem — Berachot 29 a.
6: Wo Wein ist, da ist Straucheln. — Tanchuma Abschnitt Noah.
7: Ein Glas kann eine Frau trinken, beim zweiten Glase verliert sie bereits alle Würde. — Ketubot 68 a.
8: Der Wein ist, mäßig genossen, gut, immäßig genossen, böse. — Tanna di be Elijahu c. 7.
Mittelalter
1: Unsre Lehrer sagen: Hat einer ein Viertel getrunken, soll er keine Entscheidung treffen; hat einer ein Viertel getrunken, soll er nicht beten. — Bachja ibn Pakuda: Chobot ha-lebabot (Herzens- pflichten), IX, S. 429.
2: Der Fromme ist ein Herrscher, dem seine Sinne und seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten gehorchen, der sie auf naturgemäße Weise leitet, wie es heißt: „Wer sein Gemüt beherrscht, ist besser, als wer eine Stadt bezwingt“ (Sprüche 16, 32) ... Er zähmt die Triebe des Begehrens und hält sie vom Übermaß zurück, nachdem er ihnen ihren Anteil gegeben und ihnen zur Genüge hat zukommen lassen, was ihre Bedürfnisse befriedigen kann, genügende Speise, genügenden Trank, stets im Mittelweg bleibend. ... — Jehuda ha-Levi: Kusari III, 5.
3: Ja, auch die vollkommene Lehre erwähnt nicht das mindeste von der Askese; vielmehr ist sie darauf gerichtet, daß der Mensch seiner Natur nach den Mittelweg gehe, daß er mäßig esse, mäßig trinke, mäßig die erlaubten Freuden der Ehe genieße, in Rechtschaffenheit und Geradheit in bewohnten Gegenden lebe, und nicht wohne in Wüsten und Bergen, sich nicht in härene und wollene Gewänder hülle, seinen Körper nicht kasteie. — Mai- monides: Schemona perakim (Acht Abschnitte über Ethik) IV.
4: Desgleichen sehen wir in den Schriften der Propheten und der Weisen unsrer Lehre, daß sie stets — wozu sie das Gesetz ver- pflichtete — auf eine mäßige Lebensweise und Pflege ihrer Seele
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