und ihres Körpers bedacht waren. — Maimonides: Acht Abschnitte über Ethik, IV.
5: (Levit. 10, 9.) Unmäßig Wein trinken bringt Armut, Schande, Zwietracht, führt zur Verleumdung, Unzucht, Mord, zum Verlust der Freiheit, der Ehre, des Verstandes. — Aus dem pentateuchi- schen Tossafot (nach Zunz, Zur Gesch. u. Lit., 1845, S. 145).
6: Gewöhne dich nicht an Gelage außer dem Hause; hüte dich vor Trunkenheit, und du wirst gemeines Betragen und unschickliche Rede nicht zu bereuen haben. — R. Ascher b. Jechiel: Aus dessen Testament (nach Zunz, Zur Gesch. u. Lit., 1845, S. 148/49).
Neueres jüdisches Schrifttum
1: Vor allem an euch, Jünglinge, gehet der Thauroh Ruf: Stürmet nicht los auf eure Gesundheit, eure Kraft, euer Leben! Meidet Leidenschaft, meidet die Wollust, meidet den Leichtsinn, meidet die Tollkühnheit! Vergeudet nicht in der Vorhalle des Lebens die Kräfte, die ihr im Ernste des Lebens dann vermissen werdet. — S. R. Hirsch: Choreb, 1837, c. 62 § 429.
2: Wenn man nach den Ursachen forscht, auf welche die Erscheinung zurückzuführen ist, daß die Juden unter den schwierigsten Verhältnissen standgehalten und eine körperliche und geistige Verfassung sich bewahrt haben, die sie befähigte, bei Anbruch der neuren Zeit sofort an allen Kulturbestrebungen teilzunehmen, so wird man eine, vielleicht die wesentlichste dieser Ursachen in ihrer der Religion in jeder Richtung unterstellten Lebenshaltung erkennen. Dabei ist in Betracht zu ziehen, daß zahlreichen Vorschriften in diätetischer und hygienischer Hinsicht sowie in betreff der Erziehung zur Mäßigkeit und Einschränkung des sinnlichen Lebensgenusses unleugbar eine große Bedeutung zukommt. — M. Güdemann: Das Judentum i. s. Grundzügen, 1902, S. 82.
3: Gleichwohl sind andrerseits die großen Gefahren nie verkannt worden, die mit dem maßlosen Streben nach Vermehrung des Besitzes verbunden sind. Der Reichtum erscheint in der Bibel oft als eine der hauptsächlichsten Ursachen der entnervenden Genußsucht und des sinnlosen Luxus, als Zerstörer und Auflöser des Gemeinsinns und der Volkskraft. Gar häufig erheben die Propheten drohend und weherufend, ihre Stimme gegen die Reichen, deren Schätze ihnen nur zum Wohlleben dienen, und die unter der