1448 erſcheint dann Paul v. Kuners dorf als Vogt von B.(Kirchner S. 89), deſſen Nachfolger auf Schloß B. 1454 Hans v. Bre do w und Luͤdicke v. Arn im wurden(Riedel A XIII 374; UB Arnim I 149. Vgl. auch 1463: A VII 165; I 175). Um 1465 waren es Hans und Bernd v. Bredow(A VII 167; I 196). 1483 erhielten die Brüder v. Waldow vom Kurfuͤrſten die Erlaubnis, die Halfte des Schloſſes und Amtes B. der Witwe des Bernd v. Bredow abzukaufen(A XIII 405). 1489/90 kam dann wieder Henning v. Arnim in den Pfandbeſitz, wie ihn der Ritter Klaus v. Hahn beſeſſen hatte(A XIII 419; uB Arnim I 316). Henning und Bernd v. Arnim befahl der Kurfuͤrſt 1491, das baufaͤllige Schloß„mit notturfftigen bawen[zu] verſorgen und[zu] halten“(A XIII 429; UB Arnim I 319. 1512 erhielt der Hauptmann im Uckerland Chriſtoph v. Krummenſee Schloß und Amt B., das er ſchon vorher innehatte, auf Lebenszeit verſchrieben(A XIII 450). 1514 folgte Engel Warnſtedte als Hauptmann(Fidicin IV 251). Im naͤchſten Jahr wurde Hans v. Alvensleben Landvogt der Uckermark mit Schloß und Amt B. (A XIII 458), 1518 ebenſo Achim v. Arnim auf 10 Jahre(Fidiein IV 25.
Von 1528 an find die v. Arnim ununterbrochen und zwar als Lehnsinhaber auf Schloß B. angeſeſſen. In dieſem Jahre tauſchte Kurfuͤrſt Joachim J. fein Schloß B. gegen das Schloß Zehdenick an den kurfuͤrſtlichen Rat Hans v. Arnim ein(uB Arnim I 450). Das zu dieſem Zweck angefertigte Schloßregiſter gewährt einen ausge zeichneten Einblick in die Beſitzverhaͤltniſſe des Schloſſes(ebda. 449). Danach gehörten Abgaben und Dienſte folgender Orte zu B.: Haßleben , Kuhz, Klaushagen, Kloſterwalde, Berkholz, Broͤddin, Warthe, Weggun, Hardenbeck, Thomsdorf, Beenz, Mechow(Mecklenburg), Roſenow , Mahlendorf, Kuͤſtrinchen , Dorf und Städtchen B., Neu und Alt Thymen, Rutenberg, die wuͤſten Felder Krewitz und Zerwelin u. a. Hinzu kamen Seen, Holz: und Jagd—rechte, Geld- und Kornpaͤchte uſw. Dieſer Beſitz wurde 1539 durch Kauf der Kloſterguͤter noch beträchtlich vermehrt (vgl. Kloſter B.).
Die Söhne des Landvogts Hans v. Arnim(geſt. 1552), Kurt und Bernd, teilten 1570— 1528 ihre Beſitzungen: die zum eigentlichen Schloß(ſpaͤter Oberhaus) gehörige Halfte erhielt Kurt, die zur Vorburg(ſpaͤter Unterhaus) gehoͤrige Bernd. Wie die Teilung im einzelnen durchgefuͤhrt wurde, kann hier nicht dargeſtellt werden(vgl. Kirchner S. 196ff). Nach dem 3o⸗jaͤhrigen Kriege, in dem B. ſehr gelitten hatte, wurde der ſeit 1641 durch Erbfall wieder vereinigte Beſitz auf drei Ritterſitze verteilt: Oberhaus, Unterhaus(1691 ausgeſtorben) und Haus Krewitz (1737 ausgeſtorben).
Georg Dietloff v. Arnim(geſt. 1753) vereinigte ſaͤmtliche Boitzenburger Güter bis 1732 wieder in einer Hand. 1786 wurde ſein Enkel Friedrich Wilhelm in den Grafenſtand erhoben. 1812 erfolgte die Abtrennung der Zichower Güter, Die Boitzenburger Beſitzungen bildeten ſeit 1833 ein Fideikommiß, ſeit 1856 die Grafſchaft Boitzen burg (Kirchner S. 392ff.).
Plaͤne und Anſichten:
Anſicht von Merian, Frankfurt a. M., 1652.— Plan vom Schloß und Garten, von C. G. Jampert, 1762(im Schloß: archiv).— Plan vom Schloß und Garten, 1780, aus J. Bernoullis Sammlung von Reiſebeſchreibungen V2(Staats: bibliothek Berlin ).— Jean Morino, Vue du chateau de B., 1787— 1791(Kartenkammer der Staatsbibliothek Berlin). — Alberti?], Mehrere Guaſchen vom Ende des 18. Ih.(im Schloß Boitzenburg und im Kupferſtichkabinett Berlin). — J. Schlegel, Anſichten, abgebildet bei Kirchner, Schloß B., 1860.— K. E. O. Fritſch ], Ein maͤrkiſcher Herrenſitz, Deutſche Bauzeitung Bd. 24, 1890 S. 577 ff. mit maßſtaͤblichen Aufnahmen.— C. Doflein, Schloß B., Zeitſchrift für Bauweſen Bd. 36, 1886 Sp. 453 ff.
Schrifttum: Bergau S. 183 ff.— Dehio II 51.
Lage: Auf einem Hügel inmitten des Parkes.
Baugefüge: Mächtige Baugruppe, die ihren Charakter durch einen 188— 1884 vorgenommenen Umbau erhalten hat. Nur der hochgelegene Weſtteil(das„Oberhaus“ mit feinen drei 3Zwerchhäuſern ſtammt noch vom Ende des 16. Ih. Alles übrige, beſonders das ſogenannte„Unterhaus“, wurde Mitte des 18. Ih. als zweiflügelige Anlage mit Ehrenhof 1838— 1842 in neugotiſchem Stil, und 188— 1884 im Sinne der hiſtoriſierenden Renaiſſance des 19. Ih. umgeſtaltet.
Außeres: Die Zwerchgiebel des 16. Ih. mit Pilaſtergliederung und bewegten Umriſſen. Über den Fenſtern Vorhangbögen. Beſonders gut erhalten der von Pilaſtern flankierte Eingang im oberen Hofe mit wappengeziertem Sturz vom Ende des 16. Ih.
Inneres: Jagdzimmer, kleiner Raum mit ſtuckierter flacher Tonne mit Stichkappen und verziertem Kamin, darauf Glücksgöttin und andere Figuren, von denen die eine offenbar einen Marſchallſtab trägt. Die Decke mit einem großen Mittelfeld, vier Stichkappen, zwei trapezförmigen Feldern und Lünetten, getrennt durch rippenartige Blüten: und Fruchtgirlanden, in ihnen exotiſche Jagdſzenen in Hochrelief dargeſtellt. Ferner die
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