Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
103
Einzelbild herunterladen

Kaakſtedt 402

eine mittelalterliche Tür. In der Oſtwand zwei Sakramentsniſchen. Die Südvorhalle mit einem Fenſter, deſſen Öffnung die Form eines doppelten Kreuzes hat. In den Türöffnungen haben ſich noch die Sperriegel erhalten.

Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl(wie Abb. Rutenberg).

Einbauten: Mit Ausnahme des Orgelgehäuſes ſtammt die geſamte Inneneinrichtung aus dem Ende des 16. Ih, dem 17. und 18. Ih. Alles ſcheint von dörflichen Handwerkern ausgeführt, es iſt bis in die Einzelformen ſehr liebevoll geſtaltet und von ungeſchickten Wiederherſtellungen verſchont geblieben. Daher gehört die Kirche zu den reizvollſten des ganzen Kreiſes. Der Altar iſt ein dreigeſchoſſiger Aufbau mit Predella. Im Hauptfeld die Kreuzigung, darüber die Auferſtehung, rechts und links davon die vier Evan­geliſten in Holz geſchnitzt. Ebenſo das Abendmahl in der Predella und die mit Greifen verzierten Seiten­wangen. Auf der Rückſeite die Inſchrift:19. Aug. 1608 repariert unter Paſtor Petrus Dames und den Vorſtehern Jochim Gericke und Jochim Rahne. Vor dem Altar ein Holzgitter. Kanzel, wohl gleichzeitig mit dem Altar. Der Korb ſteht auf zierlicher Säule, vor ſeine Kanten ſind Kompoſitſäulen geſtellt, die das ſtark vorkragende Brüſtungsſims tragen. In den Feldern vier Evangeliſtenreliefs, in dem der Wand zugewen­deten Feld eine nur zum Teil leſerliche Inſchrift mit der Jahreszahl 1594. Der Schalldeckel iſt bekrönt von einer vollplaſtiſchen Chriſtusfigur mit erhobener rechter Hand. Zwiſchen Wand und Treppenbrüſtung eine von Säulen getragene Kanzeltür. Die Wand hinter dem Kanzelkorb mit einem bis zum Schalldeckel reichenden Holzfeld verkleidet, an dieſem ein plaſtiſcher Kruzifixus angebracht. Die Weſtempore auf reich ver­zierten Ständern mit gekerbter Muſterung, die Brüſtung mit Arkaden, Eierſtab und Zahnſchnitt. Die Patro­natsempore im Süden mit vorgebogener Stirnſeite, unter der Brüſtung Gehänge mit Fruchtkolben. 18. Ih. Kelchförmige hölzerne Taufe. Taufengel, etwa 163 em lang, eine Muſchel in der rechten Hand, aufgehängt vor dem Altar. 17. Ih. Ein Teil des rechten Flügels abgebrochen. Die Brüſtungen und die ſüdlichen Rückwände des Kirchengeſtühls in Felder mit Arkaden aufgeteilt, die auf kannelierten Pilaſtern ruhen und einen Triglyphenfries tragen. Auch die Beſchläge der Geſtühlstüren aus der Ent­ſtehungszeit. Die Kirchentüren aus dem 17. 18. Ihn, die beiden äußeren und die innere Südtür ver­doppelt, die Sakriſteitür(wohl aus dem 1516. Ih) mit einfachen Eiſenbeſchlägen.

Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 24,5 em hoch, geſtiftet 1726 von Otto v. Arnim, mit feinem Wap­pen, mit rundem Fuß und birnförmigem Knauf.(Stempel: Berliner Stadtzeichen?]! und der Name Roman ) Dazugehörige Patene 16 em Dm. Beide Stücke in einem Futteral des 18. Ih. mit Lederpreſſung. b. Taufſchale, Zinn, 27 em Dm., mit dem NamenChriſtian Schröder Schmidt in Carſtädt 1696,(Stempel: Humpen mit den Buchſtaben L. K. und Greifenkopf.)

c. Opferteller, Zinn , mit zwei durchbrochenen Henkeln, mit dieſen 35 em Dm. laut Inſchrift geſtiftet 1798 von K.(Ohne Stempel.)

d. Glocke, 73 em Dm., auf dem Hals Reliefs von etwa 5 em Dm, dargeſtellt ein Vogelpaar, ein geflügelter

Löwe, ein Weinſtock, ein ſegnender Heiliger, die Marienkrönung(), Agnus Dei und die Kreuzigung. Nach

ihrem Stil ſtammt die Glocke aus dem 14. Ih. An dem Balken, an dem ſie aufgehängt iſt, ſteht die Jahres­zahl 1695.

e. Zwei ſiebenarmige Kronen, Meſſing, 9o em hoch. Inſchrift:Otto v. Arnim 1. Juli 1739.

f. Zahlreiche Totenkränze an den Wänden. An der Herrſchaftsempore elf Gedenktafeln aus der Zeit von 1802 1842.

In Gerswalde:

g. Patene, Silber, 11,5 em Dm, laut Inſchrift von 1742.(Stempel: Ein Vogel und das Wort Paule.)

h. Hoſtienbüchſe, Silber vergoldet, 8,7 em lang, oval, 18. Ih. Auf dem Deckel ein plaſtiſcher Kruzifixus, darum griechiſche Inſchrift.(Stempel: Prenzlauer Adler und Weinblatt mit den Buchſtaben C. F. W.)

Im Prenzlauer Muſeum:

j. Maria mit dem Kind, 87,5 em hoch, halbrund, ausgehöhlt. Erſte Hälfte des 15. Ih, in ſtark beſchädigter alter Faſſung. Es fehlen die rechte Hand der Maria, der rechte Arm und der linke Unterarm des Kindes. Der Mantel der Maria war Gold mit blauen Umſchlägen, der des Kindes grün.

*.

437

251 253

d) mn N

256

254