Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
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32,33

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PINNO W. Guts dorf 20 km nordöſtlich von Templin .

1284 verkauften die Ritter vonBentz das Dorf Pinnow mit 41 Hufen und zwei Seen an das Kloſter Chorin (Riedel A XIII 223). 1375 hatte Pynnow 40 Hufen und gehörte größtenteils den Bruͤdern v. Sydow(Landbuch S. 161, war im 15. Ih. wuͤſt und gehörte in dieſer Zeit zu zwei Dritteln den v. Holtzendorff (1594), zu einem Drit­tel den v. Arnim(1544, die ihre Anteile 1852 bzw. 1863 veraͤußerten. Urſpruͤnglich Mutter: B|| L kirche, bereits 1741 Tochterkirche von Fergitz. J) IMI Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 408.. III UB Arnim I 449. Fidiein IV 156f. Sorge ö S. 52, 61. Rud. Schmidt, 323 Siedlungen ulm., S. 37.

20,77+

Kirche

Patron: Gut Pinnow. Kirchenbuͤcher(ſeit 1689)

zur Zeit in Flieth, Pfarrakten in Fergitz.

Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GSt. Rep.

92 VE 7. Denkmalpflegebericht 1904.

Lage: Auf dem Friedhof, nördlich der Straße Buchholz⸗Potzlow. Baugefüge: Feldſteinbau des 13.14. Ih. mit Satteldach und Weſtturm. Nach Bekmann erhielt die Kirche 1732, Turm, Balken, Sparren, Dach und Boden.

Äußeres: Der achtſeitige Turmoberbau aus Fachwerk erhebt ſich aus dem Satteldach über der Weſtwand und iſt mit einer Haube gekrönt. Auf der Wetterfahne:F. v. H. F. v. A. 1732. Das mittelalterliche Weſtportal vermauert, das heutige Portal im Süden aus dem 18. Ih, korbbogig, darüber im Putz ein Dreieck, vielleicht die Spuren einer ehemaligen Verdachung. Seitlich davon in Augenhöhe je ein Feldſtein mit eingemeißeltem ſchreitenden Löwen bzw. einer Lilie. Die ſpitzbogigen Oſtfenſter mittelalterlich, ihre äußere Leibung und der Anſchlag aus abgeſchrägten Ziegeln in Kloſterformat. Im öſtlichen Giebeldreieck eine teilweiſe vermauerte runde Öffnung mit abgeſchrägtem Backſteinprofil. Die Südfenſter im 18. Ih. eingebrochen, dabei wohl auch die Nordfenſter etwas verändert. Das Traufgeſims eine profilierte Holz­leiſte. Das mittelalterliche weſtliche Fenſter der Südwand vermauert. An der Nordſeite die Mauerreſte eines Anbaues, der nach der Mauertechnik aus dem 17/18. Ih. zu ſtammen ſcheint.

Inneres: Das Untergeſchoß des Turmes iſt durch eine Bretterwand vom Kirchenraum abgetrennt. Dieſer hat verputzte und getünchte Wände ſowie flache Balkendecke. In einem der Fußbodenziegel eingeritzt:Dier­bach Ao. 1838, ein Kreuz und rechts und links davon die Buchſtaben F. G. In der Oſtwand und am Oſt­ ende der Südwand kleine Niſchen.

Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und Hahnenbalken.

Einbauten: Kanzelaltar, Mitte des 18. Ih., mit den Wappen der Holtzendorff und Arnim, ſeitlich von Pilaſtern eingefaßt und bekrönt durch Gottesauge, in Faſſung des 19. Ih. Geſtühl um 1600, die Rücklehne der Patronatsbank mit Arkadengliederung. In einer der vorderen Südbänke von Laienhand eingeſchnitten das Holtzendorff'ſche Wappen und die Jahreszahlen 1603 und 1604. Aus der gleichen Zeit ein einzelner Kirchenſtuhl, der laut Inſchrift für die Kirche in Pinnow gefertigt wurde.

Aus ſtattung: a. Taufſchüſſel, Zinn, 34 5 em Dm., laut Inſchrift geſtiftet von Michel Schulz 1708.(Stem­pel: Prenzlauer Adler und Kanne mit den Buchſtaben T. K.)

b. Zwei Leuchter, Zinn, 49,5 em hoch, mit gedrehtem Schaft. Laut Inſchrift 1676 geſtiftet von, Marga­retha Tugenreich von Reutzen Oberſtleutnant Arnimbs Eheliebſte.(Stempel: Berliner Stadtzeichen und das Monogramm P. S.)

123. Pinnow. Kirche. Grundriß