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Als nach jahrelangen Wirren die Mark dann an die Wittelsbacher gekommen war, beſtaͤtigte auch Ludwig der Altere 1325 der Stadt das vorerwaͤhnte Eigentum(Riedel A XIIII68). Der umfangreiche Grundbeſitz Templins iſt alſo ſchon ſehr fruͤh von der Stadt erworben worden. Weitgehend hatte T. auch die landesherrlichen Rechte an ſich gebracht. Moͤglicherweiſe diente dem auch die Hinwendung der Stadt zum falſchen Woldemar(vgl. Riedel A XIII 169 11352). Was der Landesherr noch in T. beſaß, gibt dann das Landb uch Kaiſer Karls IV. wieder. Danach hatte der Markgraf 1375 noch die Orbede mit 40 Silbermark jährlich in Beſitz ſowie den Patronat der Pfarrkirche. Das oberſte Gericht und die Hälfte des niederen aber waren dem Rate für 50 Mark verpfaͤndet. Schließlich werden die Befeſtigungsanlagen(municiones) Templins genannt, die dem Markgrafen unterſtanden(Landbuch S. 348. Die Entwicklung Templins, die im 14. Ih. auf Koſten des Landesherrn zweifellos kraͤftig vorangeſchritten war und ſich in den prachtvollen Wehrbauten der Stadt noch heute aͤußert, wird von den wirren Zuſtaͤnden unter der Pfandherrſchaft Joſts von Mähren nicht unbeeinflußt geblieben fein. Die dauernden Einfälle der Pommern und Mecklenburger fanden ſogar erſt 1427 mit dem Frieden zu Eberswalde und Templin ihr Ende.
Die Stadt hat dann unter den Hohenzollern , als ſtetigere Verhaͤltniſſe eingetreten waren, ihren Grundbeſitz noch vermehrt. Nach der Beſtaͤtigung aller alten Rechte im Jahre 1441(Riedel A XIII 173) uͤbereignete Kurfuͤrſt Friedrich II.„Buͤrgermeiſter, Ratmannen und ganzer Gemeinde feiner Stadt T.“ 1445 die wuͤſte Dorfſtaͤtte Gandenitz mit allem Zubehör, wie fie die ehemaligen Templiner Bürger, die ohne Erben verſtorbenen„Kraetze“ und„Hans Schile“ mannlehnsweiſe innegehabt hatten. Der Kurfuͤrſt behielt ſich jedoch das Recht vor, auf der Feldmark Gandenitz Kalk zu brechen und zu brennen(Riedel A XIII 174). 1486 erwarb T. von den v. Greiffenberg das halbe Dorf„Berſtorff(Baßdorf) mit dem Schulzenamt und ſonſtigem Zubehör(ebda. A XIII 176), ebenſo 1511 die wuͤſte Feldmark, Hermestorpp“(vgl. die Darſtellung über Gandenitz oben S. 79) von Achim v. Bredow zu Löwen: berg (die Belehnung erfolgte erſt 1524: Riedel A XIII I76f). Wann Knehden in den Beſitz von Templin gekommen iſt, bleibt ungewiß. Das 1320 erworbene, ſpaͤter wuͤſte Ahrensdorf iſt ſeit 1771 wieder von der Stadt beſiedelt worden, ebenſo das noch 1445 wuͤſte Gandenitz vor 1567. Auf der Feldmark Baßdorf errichtete die Stadt um 1750 ein Vorwerk, das ſeit dem Ausgang des 18. Ih. zum Unterſchied vom adligen Gut B. nach dem dortigen Fließ Stemnitz genannt wurde(vgl. Schulze, Statiſtik, 127.
Das Erwerbsleben Templins gründete ſich entſprechend dem ſchon früh beträchtlichen Landbeſitz der Stadt weithin auf Landwirtſchaft, die wohl alle Bürger neben ihrer Haupttaͤtigkeitæ im Handwerk betrieben. Wie weit die Handelsbeziehungen ſchon im 14. Ih. reichten, zeigt u. a. die Zollfreiheit der Templiner in den pommerſchen Städten(ſ. o. zu 1320). Daß T. indeſſen zur Hanſe gehört hat(wie Philipp, S. 93, will), iſt nicht nachweisbar. Wie nun im einzelnen die wirtſchaftliche Entwicklung verlaufen iſt, kann hier nicht geſchildert werden. Fuͤr das 16. Ih. z. B. gibt das Schoßregiſter von 1567 intereſſante Aufſchluͤſſe. Nach ihm zaͤhlte T. damals 272 Hausſtellen(darunter 87 Buden). Beſonders ſtark waren mit Ruͤckſicht auf den Durchgangsverkehr die Schmiede und Rademacher vertreten(23). Auch zahlreiche Fiſcher und Böttcher(24) werden genannt(Philipp S. 130 f.).
Wiederholte Totalbrande(1492, 1530, beſonders aber 1618 und 1739 haben den Wohlſtand der Stadt mehrmals vernichtet und einen voͤlligen Wiederaufbau notwendig gemacht, der das heutige Stadtbild im Innern beſtimmt. Allein die eindrucksvollen Befeſtigungsanlagen und die Grundmauern der Kirche find aus dem Mittelalter er= halten geblieben. Seit dem 17. Ih.(1645 waren nur noch zo Familien angeſeſſen) iſt die Entwicklung Templins nur ſehr langſam vorangegangen, trotz eifriger wirtſchaftlicher Foͤrderung durch die Hohenzollern . Auch ein induſtrieller Aufſtieg hat im 19. h. hier nicht eingeſetzt. Heute bietet T., das ſeit 1817 Kreis ſtadt iſt, das Bild einer ausgeſprochenen Beamtenſtadt.
Verwaltung und Gerichtspflege lagen ſeit alter Zeit in den Händen des Rates, der ſchon 1320, wie wir ſahen, das Obergericht an ſich gebracht hatte. Das iſt im weſentlichen bis zur Einführung der Staͤdteordnung(1808/9 fo geblieben, die auch hier Wandel ſchuf. Bis dahin ſtand an der Spitze der„Immediatſtadt ““ T. der Stadtdirektor und Richter, neben ihm wirkten zwei Buͤrgermeiſter, von denen einer zugleich Kaͤmmerer war, ſowie zwei Senatoren (Bratring II 492).
Kirchlich gehörte T. im Mittelalter zum Bistum Brandenburg . Die Maria⸗Magdalenen⸗Kirche war der Mittelpunkt der Propſtei T., deren Gebiet bis Fuͤrſtenberg , Lychen und Feldberg reichte(vgl. Curſchmann S. 460 ff., wo auch die zahlreichen Templiner Altaͤre verzeichnet ſind). Es gab in T. ein Gertrauden⸗Hoſpital, ein Heiliggeiſt⸗Hoſpital (beſaß 1375 Einkünfte in Gandenitz : Landbuch S. 164) und ein Georgen⸗Hoſpital, deſſen Kapelle heute als Hoſpitalkirche St. Georgen die zweite Stadtkirche darſtellt. Auch nach der Reformation war T. Mittelpunkt eines Kirchenkreiſes. Zur Superintendentur T. gehören heute 24 Parochien. Tochterkirche von Templin iſt Roͤddelin.
Wappen: In ſilbernem, mit grünen Kleeblaͤttern beſtreutem Feld der rote brandenburgiſche Adler(vgl. D. Hupp, Wappen und Siegel der deutſchen Städte, 1. Heft, Frankfurt Main ] 1896 S. 37f.).
Schrifttum: Riedel A XIII 165 ff.— Bratring II489 ff.— Berghaus 143511 261, 280 ff.— Riehl⸗Scheu S. 251. — Fidicin IV 105 ff.— Siedler S. 133.— Seb. Wieſer, P. Prokopius von T., Muͤnchen⸗Gladbach 1916.— Philipp,
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