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Maria⸗Magdalenen⸗ Kirche Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1638) und Pfarrakten, darunter ſeit 1744 die Sitzungsprotokolle des
Kirchenrates, im Gemeindehaus.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(6St2. Rep. 92 VE 7, mit Angaben aus der Zeit vor dem Brande von 17395.— GSt2., Prov. Brdbg., Rep. 6 D, Kreis bauinſpektion Templin, 1 Nr. 8.— Bergau S. 754.— Adler II 90.— Denkmalpflegebericht 1905.— Dehio II 476.
Pläne und Anſichten: Grundriß, Vorderanſicht des Turmes, Seitenanſicht des Turmes und der Kirche in der Kartenabteilung der Staatsbibliothek Berlin, 18. Ih.
Lage: Inmitten der Stadt auf dem ehemaligen Friedhof.
Baugefüge: Dreiſchiffiger verputzter Hallenbau von 1749 mit polygonalem Chorſchluß, Satteldach, eingezogenem Weſtturm und nördlichem Sakriſteianbau, errichtet auf älteren Mauerreſten. Bauinſpektor Schmidt zu Berlin fertigte 1737 und 1743 Riſſe und Anſchläge(nach Angaben von Rektor Hanſchke in Templin ). Außeres: Der Turmunterbau aus unverputztem Feldſteinmauerwerk mit einfach abgeſchrägtem Sockel. Innerhalb einer rechteckigen, etwa 10 em vorſpringenden Mauerverſtärkung liegt das mehrfach abgetreppte Weſtportal mit doppeltem Wechſel von kantigen und rund behauenen Abſtufungen. Auf der Nord⸗ und Südſeite am Unterbau ſpitzbogige Niſchen, die wohl ebenfalls noch vom mittelalterlichen Bau ſtammen und in denen heute Fenſter liegen. Um den glatten Putz der oberen Turmgeſchoſſe dem Gefüge des Feldſteinmauerwerks anzugleichen, iſt der Übergang, in dem ſich Rundfenſter befinden, mit Putzquaderung verſehen. Darüber ein Geſchoß mit abgerundeten Ecken zwiſchen Pilaſtern. Sie tragen die Brüſtung eines Umganges, hinter dem der eingezogene obere Turmteil von viereckiger Grundform mit abgeſchrägten Seiten aufwächſt, gekrönt durch Laterne und Spitzhelm. Die Südſeite der Kirche iſt als Schauſeite ausgebildet, die mittlere Achſe als Portalachſe vorgezogen, von Pilaſtern eingefaßt und mit einem Korbbogen überdacht. Die Tür und das über ihr befindliche Fenſter liegen in einer flachen Ovalniſche. Über dem Türſturz eingegraben:„Des Feuers Macht warf mich darnieder und ſtürzte mich in Aſch und Graus; durch Friedrichs Huld ſteh' ich nun wieder und bin ein neues Gotteshaus. Anno 1749“. Die übrigen Achſen ſind einfacher und durch Bänder, Spiegel und flache Riſalite gegliedert, die Fenſter zweiteilig, ein kleines Unterfenſter und ein großes Oberfenſter. An der Nordſeite des Chores befinden ſich Strebepfeiler, die anſcheinend noch Reſte des mittelalterlichen Baues ſind.
Inneres: Dreiſchiffige Halle, heute mit flacher Balkendecke, vor 1735 gewölbt. Die Seitenſchiffe ſind als Umgang um den Chorſchluß herumgeführt. Die Pfeiler, im Kern vielleicht ſpätgotiſch, haben heute rechteckige Vorlagen, ebenſolche an den entſprechenden Stellen der Wände. Verputz und Bemalung um das Jahr 1880. Die Sakriſtei iſt zweigeſchoſſig, ihr Unterbau hat ein fünfteiliges Rippengewölbe mit rundlichem Birnſtabprofil. Das Obergeſchoß iſt flach gedeckt, es diente einſt als Empore und war durch eine Öffnung mit dem Kircheninnern verbunden.
Dach: Zweigeſchoſſiges Kehlbalkendach mit liegenden und ſtehenden Stühlen und Hängewerk mit Über: zug.
Einbauten: Von der alten Ausſtattung noch der Orgelproſpekt von 1769 und wohl auch Teile der hölzernen Emporen im Weſten, Süden und Norden, die die großen rundbogigen Fenſter unterteilen. Beſchläge und Türſchloß der inneren Weſttür in reicher Schmiedearbeit, Mitte des 18. Ih.
Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 18,7 em hoch, mit glattem runden Fuß. Auf den Rautenzapfen des Knaufes auf blauem Emailgrund die Buchſtaben jheſus. Die Kuppa breit ausladend. Am Fuß eine von Vierpäſſen durchbrochene Zierleiſte und ein ziſeliertes Kreuzmedaillon. 15. Ih. Die dazugehörige Patene 14, em Dm.
b. Kelch, Silber vergoldet, 17,5 em hoch, mit ſechspaßförmiger Fußplatte, an den Zapfen des Knaufes auf blauem Emailgrund die Buchſtaben jheſus, daneben kleine, einſt ebenfalls mit Email verzierte Roſetten. Am Fuß ein aufgelegter plaſtiſcher Kruzifixus. Um 1500. Die dazugehörige Patene 15,3 em Dm., mit vier: paßförmiger Vertiefung und Ziſelierungen.
c. Kelch, Silber vergoldet, 22,5 em hoch, mit ziſeliertem runden Fuß, aufgelegten Evangeliſtenreliefs und zwei plaſtiſchen Kruzifixen, mit auferſtehendem Chriſtus und dem Gnadenſtuhl. Am Knauf Rollwerk und