Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
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Templin 155

c. Bei Trockenlegungsarbeiten(Sommer 1936) wurde unter der Dielung des Schiffes eine Sandſtein­grabplatte der Erneſtine Sophia Dennſtädt(geſt. 1808 gefunden. Sie ſtand wohl urſprünglich in der Nord­wand, und ihretwegen hat man dort eine Niſche ausgeſtemmt und dieſe ſpäter wieder zugemauert.

Im Prenzlauer Mu ſeum befinden ſich:

a. Weibliche kniende Holzfigur, 42 em hoch, Anfang des 16. Ih. Zu ihren Füßen ein Lamm. Die Faſſung aus dem 18/19. Ih. Es fehlen der Kopf des Lammes und die Arme der Frau. Stiliſtiſch gehört die Figur zur St. Georgsgruppe, und es ſpricht mancherlei dafür, daß die Dargeſtellte die urſprünglich zu dieſer Gruppe gehörige Königstochter iſt. Auffällig wäre dann nur das Lamm neben ihr. Dieſes läßt auch noch die Deutung zu, daß es ſich um die Figur der hl. Agnes handelt.

b. Holzrelief, etwa do em hoch, etwa 75 em breit, erſte Hälfte des 16. Ih., mit Georg zu Pferde, dem Drachen und der Königstochter, in neuerer Faſſung.

c. Kruzifirus, Holz, 213 em hoch, 14. Ih, in Faſſung des 18/19. Ih. Es fehlen Teile des rechten Fußes, der linke Fuß, die linke Wade.

d. Einfacher hölzerner Opferkaſten mit Eiſenbeſchlägen. 16/17. Ih.]

Rathaus

Schrifttum: Bergau S. 756. Dehio II 477.

Freiſtehend inmitten des Marktplatzes. Rechteckiger Putzbau um 1750, mit Ziegeldach, bekrönt von einem Turm mit Adler. Die Längsſeiten mit ſieben, die Querſeiten mit fünf Achſen, die drei mittleren jeweils als flache Riſalite vorgezogen. Drei Geſchoſſe, der erſte Stock beſonders hoch. Die Riſalite im erſten und zweiten Stock durch Pilaſter zuſammengefaßt und auf der Weſtſeite mit einem flachen Giebel verdacht. Das Hauptgeſims durch einen Triglyphenfries hervorgehoben. Bauinſpektor Schmidt zu Berlin fertigte 1737 und noch einmal 1743 Riſſe und Anſchläge(nach Angaben von Rektor Hanſchke in Templin ).

Bürgerhäufer Vergleiche das bei der Stadtanlage S. 150 Geſagte. Von Haustüren haben ſich einige noch aus dem

I18. Ih. und verhältnismäßig viele aus dem frühen 19. Ih. erhalten. Beſonders bemerkenswert:

Kirchſteinſtraße Nr. 9: 18. Ih., mit Pilaſtereinfaſſung. Markt Nr. 5: Eingang Prenzlauer Straße, Toreinfahrt Anfang des 19. Ih.; Nr. 20: zweite Hälfte des 18. Ih., mit Beſchlägen; Nr. 21: um 1800 beſonders reich, mit Laterne. Rühlſtra ße Nr. 9: 18. Ih. mit Ausnahme der Fenſteröffnung. Schulz zen ſtraße Nr. 9: 18. Ih, mit Beſchlägen. Werderſtra ße Nr. 40: um 1800, mit Beſchlägen des 18. Ih.

Windmühlen Eine in Form der Turmwindmühle beim Vorſtadtbahnhof, in Betrieb, eine zweite ebenſolche im Süden der

Stadt, außer Betrieb.

Joachimsthal 'ſches Symnaſium

Schrifttum: E. Wetzel, Die Geſchichte des Königlichen Joachimsthal'ſchen Gymnaſiums, 1907. Kappus, Vom Joachimsthal 'ſchen Gymnaſium in T. Greiskalender 1928 S. 73 ff). Die Kunſtdenkmaͤler der Prov. Brdbg. III 3(Kreis Angermuͤnde ) S. 118 ff.; umfangreiche Baugruppe des 20. Ih. im Nordoſten der Stadt, in der ſich ſeit 1911 die im Jahre 1607 in Joachimsthal (Kreis Angermünde ) gegründete Schule befindet.

Bibliothek: Schränke, Sfen, Tiſche, Stühle und zahlreiche Bucheinbände in einfachen Formen des 18. Sb, die Möbel weiß geſtrichen und vergoldet. Sie ſtammen aus dem Beſitz der Prinzeſſin Anna Amalie und wurden von Friedrich dem Großen dem Gymnaſium geſchenkt. Darunter von beſonderer Bedeutung: zwei Slgemälde auf Leinwand in Rahmen des 18. Ih., mit Rahmen 88: 150 em groß. Dargeſtellt ſind Johann Sebaſtian Bach und Johann Philipp Kirnberger , beide laut Signatur gemalt von C. F. R. Liszewsky 1777 bzw. 1776.

Illuſtrierte Handſchriften: a. Lateiniſche Pergamentbibel in gepreßtem Ledereinband mit Futteral, aus der Slrich⸗ Sammlung(alte Signatur V vet. M, die Ende des 18. Ih. dem Gymnaſium durch Teſtament

2.

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