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Einleitung. VII
dorf, Behlendorf , Berkenbrück , Buckow , Heinersdorf und Frankfurt ). Schnurverzierte Scherben wurden zwar bei Lebus gefunden, ſie ſtammen aber wahrſcheinlich nicht von eigentlicher Schnurkeramik, ſondern von Kugelamphoren, die ebenfalls häufig in dieſer Technik verziert ſind.
Um 2000 vor Chr. geht die jüngere Steinzeit zu Ende. Ihr Beginn läßt ſich zeitlich noch nicht genau beſtimmen, immerhin iſt ihre Dauer bei der reichen Entwickelung, die ſie in Norddeutſchland aufweiſt, auf einige Jahrtauſende zu ſchätzen.
Die nun folgende Bronzezeit füllt das ganze zweite vorchriſtliche Jahrtauſend aus und greift bis in das erſte hinüber. Ihre beiden erſten Abſchnitte ſind wie auch ſonſt in der mittleren und ſüdlichen Mark nur ſchwach vertreten.
In der erſten Periode(2000— 1600 vor Chr.) haben ſich Leute des Aunje— titzer Kulturkreiſes auf dem hohen Rande des Oderbruches in der Gegend von Seelow niedergelaſſen. Ihre Hinterlaſſenſchaft beſteht aus einigen Skelettgräbern mit Stein— packungen und Bronzeſchmuck von Dolgelin und einem Armring aus Bronze vom Windmühlenberge bei Werbig.
Aus der zweiten Periode der Bronzezeit(1600— 1400 vor Chr.) iſt nicht ein einziger Grab- oder Anſiedelungsfund bekannt. Die Überreſte aus den beiden erſten Perioden beſchränken ſich, wenn man von den Dolgeliner Gräbern und einem kleinen Depotfund von Dahmsdorf(fünf Armringe) abſieht, auf einzeln gefundene Axte, Schmuckringe) und Nadeln aus Bronze. Von letzteren verdienen einige Stücke beſondere Erwähnung: Einzigartig iſt eine Nadel von Seelow mit ſäbelartig ge krümmtem Schaft und einem in Guß nachgeahmten Kopf einer Schleifennadel. Eine Nadel mit geſchwollenem und durchlochtem Hals von Werbig. Dieſes Loch iſt bei einer Nadel von Frankfurt durch eine unter dem Kopf beſonders eingefügte Band— ſchlinge erſetzt. Die Kopfplatte einer Nadel von Dzſchetzſchnow(Taf. Il, Abb. 2) zeichnet ſich durch äußerſt fein ziſelierte Verzierungen aus und erinnert ſo an die ausgezeichnete Technik der Bronzezeit, die es verſtand, Bronze mit Bronzepunzen zu ziſelieren.
Gegen das Ende der älteren Bronzezeit ändert ſich in der dritten Periode (1400- 1200 vor Chr.) das Bild. In das menſchenarme, vielleicht gar nicht dauernd bewohnte Gebiet zieht ein volkreicher Stamm ein, der viele und umfängliche Friedhöfe hinterlaſſen hat. Sein archäologiſches Kennzeichen iſt die Buckelurne, die älteſte Form des Lauſitzer Gefäßtypus. Die archäologiſchen Zuſammenhänge und Verbindungen des Lauſitzer Typus weiſen nach Süden und haben mit der nordiſch-germaniſchen Kultur nichts zu tun. Als Träger dieſer Kultur habe ich daher ein nichtgermaniſches Volk angenommen und an die Thraker gedacht) und zwar im Sinne Herodots, der die Thraker als das größte Volk nächſt den Indern bezeichnet und damit offenbar nicht nur die ſpätere Landſchaft Thrakien , ſondern ein weiteres Gebiet im Auge hatte.
h Zwei Armringe von Pillgram werden von Koſſinna nicht zutreffend datiert(2Ethn 1902, . 490); fie gehören nicht nach Periode l, ſondern Periode V.
2) Himmel und Erde 1960, XI, S. 233 ff.
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