Teil eines Werkes 
Bd. 6, Teil 1, Beih. (1920) Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler des Kreises Lebus / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Alfred Götze
Entstehung
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14 VI. 1. Lebus .

wird gewöhnlich nach ſeinem Aufbewahrungsort Müncheberg benannt, die Fundſtelle liegt aber auf Dahmsdorfer Flur, nördlich neben dem öſtlichen Teile des Bahnhofs­geländes und weſtlich neben dem alten Weg nach Buckow . Als man hier im Juli 1865 für die Aufſchüttung des Bahn­hofsgeländes Erde entnahm, ſtieß man in 1 2 Fuß Tiefe auf den Fund, von dem oberflächlich keine Anzeichen wahrgenommen wurden. Über die Lage der Gegenſtände, etwaige Stein­ſetzungen, Brandſpuren u. dergl. wurde nichts feſtgeſtellt, man benachrichtigte aber ſofort den Verein für Heimatkunde in Müncheberg , der die Fundſtücke ſogleich übernahm. Dieſe ſind: 4) Die Runenlanze(Taf. II, Abb. 12) und eine etwas klei­nere Lanzenſpitze; 2) ein halb­kugeliger Schildbuckel mit drei Nietlöchern(Abb. 32), in dem ſich Reſte gebrannter Menſchenknochen befanden, zwei ebenſolche kleinere Schildbuckel, zwei Schildfeſſeln(Abb. 33), in deren einer noch ein Niet ſteckt, und zwei Schild­nägel mit flachen Köpfen; 3) zwei Meſſer; 4) ein Schlüſſel wie Abb. 65, zwei Mund­bleche von Schlöſſern wie Abb. 64, in denen noch einige Niete ſitzen, und eine Schloß­feder wie Abb. 63; 5) eine Nadel mit kugeligem Kopf; 6) eine flache, ſchmale Riemenzunge mit Spalt und Nietloch, alles aus Eiſen, meiſt mit Feuerpatina. Ferner 7) eine viereckige Bronzeſchnalle mit Eiſenwelle(Abb. 34); 8) ein

Bruchſtück einer röhrenförmigen, längsgerippten Perle aus grünem

Glas; 9) ein Spinnwirtel aus Ton mit Dreieckverzierung;|| 10) Scherben von zwei Tongefäßen mit Strichverzierungen. Außer: 1 dem liegt jetzt bei dem Fund eine halbrunde Bronzeſchnalle mit Abb. 34. Eiſendorn(Abb. 35), die in den Fundverzeichniſſen fehlt. Die Zuſammenſetzung und der Erhaltungszuſtand des Fundes machen es wahrſcheinlich, daß manches bei der Auffindung überſehen oder nicht abgeliefert wurde. So vermißt man zum dritten Schildbuckel a die Feſſel, zum zweiten Schloßblech die Schloßfeder und den Schlüſſel, Abb. 35.

zur Riemenzunge eine Schnalle von entſprechender Größe ſowie Abb. 31 35. Bronze mehrere Schildnägel und Schloßniete; auch von der Glasperle fehlt ſchnallen von Dahms ein Stück. Auffällig iſt auch das Fehlen von Fibeln und ſonſtigen dorf Co) Schmuckſachen in Frauengräbern, die ſicher hier vorhanden waren. Es handelt ſich offenbar nicht um ein Einzelgrab, ſondern um eine Gruppe von wahrſcheinlich mindeſtens

Abb. 33. Abb. 32 33. Schildbuckel und Schildfeſſel aus Eiſen von Dahms dorf(1a).