Gruͤndung neuer Lebensverhaͤltniſſe ni ederließen. Hier nahmen ſie das Chriſtenthum in ſich auf, deſſen Fortentwicklung und
Verkoͤrperung die naͤchſte Aufgabe ihres ſerneren Daſeins wurd
In die verlaſſenen Gegenden an den norddeutſe chen Strömen draͤngten ſich von Oſten her Voͤlkerſchaften andern Stammes nach, Slaven, welche die weiten Ebenen des oͤſtlichen Europa's weſtlich bis zur Elbe, und an einigen Punkten daruͤber hinaus, in Beſitz nahmen. Weniger durch Koͤrpergroͤße ausgezeichnet, als die Germanen, ſind ſie in ihrer Geſtaltung gedrungener, fleiſchiger und von dunklerer Farbe in Auge und Haar: die Ge ſichtslinien find ſanfter, runder, die Stirnen weniger hochgewoͤlbt und der ganze Ausdruck mehr ſinnlich und ſinnig, als geiſtvoll. Großen, gewaltſamen Anſtrengungen des Körpers und Geiſtes abgeneigt, ſtellten ſie Jagd und kriegeriſche Beſchaͤftigung dem Acker- und Gartenbau, dem öiſchang und Handarbeiten nach und foͤrderten ſo die Cultur des Landes. Zahlloſe Flecken und Doͤrfer entſtanden, Handel und Gewerbfleiß bereiteten ſich im Keime vor. Aber die religisfe und intellectuelle Bildung blieb auf der niedrigſten Stufe, weil ihre geiſtige Dumpfheit und Un empfindlichkeit ſie bei dem hergebrachten Religionscultus mit un— erſchuͤtterlichen Banden feſthielt: das Seeliſche herrſchte bei ihnen gegen das Geiſtig⸗ Intellectuelle der Deutſchen vor. So ſind ſie dem weiblichen Geſchlechte verwandt, das im Naturzu ſtande von Gefuͤhl und 2 ig geleitet, bei größerer Entwicke lung durch Beweglichkeit des Verſtandes ſich hervorthut, während der Mann und der Germane mit tiefer, geiſtvoller Forſchung die Klarheit des Bewußtſeins und die Wahrheit erſtrebt.
Bis zur Zeit Karls des Großen, der die Sachſen unter— warf und zum Chriſtenthum bekehrte, ruht auch uͤber der Ge ſchichte dieſes zweiten, das Land zwiſchen der Elbe und Oder bes wohnenden Volksſtammes ein dichter Schleier. Karl war der erſte chriſtliche Fuͤrſt, der bis zu den n e. an der Ha— vel vordrang und ſie zinspflichtig machte, ab; feine Herrſchaft mährte nicht länger, als die Anweſenheit feiner De e; denn der Slave unterwirft ſich zwar leichter als der tie, aber er wirft das aufgelegte Joch auch ſchneller wieder ab, ſobald ihn nicht entſchiedene Uebermacht in Unterthaͤnigkeit erhaͤlt. Indeß