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Die Schlacht bei Kesselsdorf : Vortrag, gehalten in der Militärischen Gesellschaft zu Berlin zur Feier des Friedrichstages 1904 (mit zwei Plänen in Steindruck) / von v. Lindenau
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Sie die Sackſen aus dehm Lande heraus Jagen Sollen, alſo wiederhole ihnen, daß dieſes Mein positiver befehl iſt Die Ausführung aber ver­meinte der König derdexterité und dem savoir faire des Fürſten über­laſſen zu können. Am Abend des 13. lagerte dieſer, mit Lehwald vereint, trotz der winterlichen Kälte, auf den Höhen ſüdlich Meißen in Schlacht­ordnung. Am 14. Dezember gelangte der Fürſt bis zum ſpäten Nachmittag nach Röhrsdorf, wo er wieder die Nacht vom 14/15. in Schlachtordnung lagerte.(Vergl. Überſichtsſtizze zum Plane II.

Der König verlegte am 14. Dezember, nachdem er die Vereinigung des Fürſten mit Lehwald und die Einnahme Meißens am 13. Dezember erfahren hatte, das Hauptquartier nach Radeburg, ſein Heer in Quartiere ſüdöſtlich und ſüdweſtlich dieſes Ortes. Der König hielt die Streitkräfte, über die Fürſt Leopold und Lehwald zuſammen verfügten, der vereinigten ſächſiſchn Armee unter Grünne mit Recht für völlig gewachſen. Ihre Stärke war in der Tat annähernd gleich, etwa 30 000 gegen 31 000 Mann. Der König wußte ferner genau, daß von der über Leitmeritz im Anmarſche befindlichen Armee des Prinzen Karl bis jetzt nur vier Reiter⸗ und zwei Huſarenregimenter unter dem Fürſten Lobkowitz die Gegend von Schandau paſſiert hatten. Selbſt wenn ſie ſchon bei Rutowski zur Stelle waren, blieben der Fürſt und Lehwald zuſammen ſtark genug.

Gleichwohl beabſichtigte der König wie er in dem Briefe an den Fürſten am 11. Dezember ausſprach mit ſeiner Armee über Meißen noch zum Fürſten zu ſtoßen. Das ſollte geſchehen, ſobald der Fürſt die Vereinigung der Sachſen mit Prinz Karl in Erfahrung gebracht hätte. So lange dies nicht feſtſtand, rechnete der König mit der Möglichkeit eines feindlichen Vorſtoßes auf dem rechten Elbufer von Dresden oder Pirna her, zumal er ſich in völliger Unſicherheit darüber befand, wie weit der Heran­marſch des Prinzen Karl ſchon gediehen war.

Es blieb zu bedenken, daß, wenn das preußiſche Heer bei Meißen auf das linke Elbufer überging, die damals in viel höherem Maße empfind­lichen, rückwärtigen Verbindungen des Heeres bei ihrer Richtung von Görlitz auf Meißen einfach bloßlagen. Dem Uferwechſel bei Meißen mußte die Einnahme einer vollſtändig neuen Front, die Verlegung der Verbindungen auf Torgau folgen. Das war eine ſchwierige Operation, aber der König wäre vor ihr nicht zurückgeſchreckt, wenn er nicht der Anſicht geweſen wäre, ſich vorläufig noch für zwei Möglichkeiten bereithalten zu müſſen. Darum wollte er nach ſeinen eigenen Wortenà portée bleiben, um entweder zum Fürſten ſtoßen zu können oder Front gegen Dresden zu nehmen.

Dieſe ſtändige Möglichkeit eines feindlichen Vorſtoßes auf dem rechten Elbufer macht auch das bedachtſame Vorgehen des Königs von der Neiße

zur Elbe, wie es in den Unterkunftsräumen auf dem Plane 1 zum Aus­2*

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