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Die Schlacht bei Kesselsdorf : Vortrag, gehalten in der Militärischen Gesellschaft zu Berlin zur Feier des Friedrichstages 1904 (mit zwei Plänen in Steindruck) / von v. Lindenau
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heißt, wahrſcheinlich ſeinen Namen von ſeiner Lage in einer keſſelartigen Bodenſenkung auf dem Plateau zwiſchen Pennrich und Grumbach. In frucht­baren Obſtgärten und Alleen, in ſeiner ganzen Längsausdehnung von Weſt nach Oſt anmutig verſteckt, ſpringt nur der weſtliche Teil in einer Breite von 200 m auf die Höhe hervor, die geradezu baſtionsartig das Gelände nach allen Seiten, wie bereits hervorgehoben, beherrſcht, namentlich aber in der Richtung über den Lerchenbuſch auf Wilsdruff.

Der Stützpunkt beſaß alſo hier eine große Stärke. Jedoch war eine Umfaſſung ſeiner ſcharf vorſpringenden Weſtſeite nicht ſchwer. Namentlich die dem Südrande auf 300 m vorgelagerten Bodenwellen begünſtigten eine Umfaſſung von Süden her in hohem Maße. Wir werden aber ſehen, daß man hier die ſich im Gelände bietenden Vorteile nicht ausnutzte.

Die Beſetzung der Stellung wurde auf dem rechten Flügel von den Oſterreichern von Haufe aus am 13. ſo bewirkt, wie auf dem Plane IL ein­gezeichnet iſt. Für den erkrankten Grafen Grünne hatte der Generalmajor Baron v. Elverfeld den Befehl übernommen. Zwanzig ſchwere ſächſiſche Geſchütze bildeten 1 km weſtlich Omſewitz eine ſtarke Batterie.

Im Anſchluß an dieſe öſterreichiſche Front war anfangs am 13. die ſächſiſche Infanterie und Artillerie mit dem öſterreichiſchen Grenadier­bataillon le Fe nur von Ockerwitz bis Zöllmen aufgeſtellt worden. Zwiſchen Zöllmen und Keſſelsdorf ſtand nur die vereinigte öſterreichiſch⸗ſächſiſche Kavallerie, zuſammen 54 Schwadronen ſtark.

Nachdem aber in der Nacht zum 15. Dezember eine Meldung Sybilskis einging, die den am 14. ausgeführten Vormarſch der Preußen von Meißen auf Nöhrsdorf meldete, der ziemlich zweifellos ſeine weitere Richtung über Wilsdruff auf Keſſelsdorf nahm, gab man dem Gedanken Folge, auf den der Prinz Karl bei der Beſichtigung der Stellung bereits hingewieſen hatte, den lin ken Flügel zu verſtärken.

Man nahm daher am Morgen des 15. eine ausgiebige Verlängerung des linken Flügels und eine außerordentlich ſtarke Beſetzung von Keſſelsdorf vor. Dies führte dann genau zu der Kräfteverteilung in der Stellung, wie fie der Plan II zeigt. Sieben Grenadierbataillone unter Befehl des Generals v. Allnpeck ſtanden nun zur Verteidigung des wichtigen Stützpunktes zur Verfügung. Vierzehn ſchwere und elf leichte Geſchütze umſpannten, von den Zimmerleuten der Infanterie durch Erdaufwürfe gedeckt, im Bogen den Weſtteil des Ortes, der ſomit eine ganz außerordentliche Stärke erhielt.

Die übrigen Geſchütze(acht ſchwere und vierunddreißig leichte) wurden auf die Front der neuen Aufſtellung der Infanterie, wie eingezeichnet, verteilt, die vom linken Flügel, Keſſelsdorf, über den Wüſteberg bis an die Schlucht von Pennrich führte. Zwiſchen dem linken Flügel der öſterreichiſchen Stellung am Omſewitzer Wege und dem rechten der Sachſen am Pennricher Grunde