Druckschrift 
Die Schlacht bei Kesselsdorf : Vortrag, gehalten in der Militärischen Gesellschaft zu Berlin zur Feier des Friedrichstages 1904 (mit zwei Plänen in Steindruck) / von v. Lindenau
Entstehung
Seite
29
Einzelbild herunterladen

ſich iffs or mts zen; ver

ow, mit 311

ſſten das mpfe kann ieſer die egen eritz,

idſter und raſcht

l den Leys,

ihnen, buſch,

vom Brückelgrund aus auf die Hochfläche zwiſchen Keſſelsdorf und Zöllmen vorgedrungen. Sein Feuer verjagt die nördlich Keſſelsdorf haltenden drei ſächſiſchen Kavallerieregimenter. Das auf dem rechten Flügel des Angriffs vorgehende, von Generalleutnant v. Lehwald perſönlich geführte Regiment Jeetze zieht ſich in den Wieſengrund am Wege von Unkersdorf nach Keſſels­dorf in völlige Deckung gegen Sicht und Feuer des Feindes. Mit über­raſchender Wucht ſtürzt es ſich dann dank ſeiner geſchickten Gelände­benutzung auf der Entſcheidungsdiſtanze noch in voller Kraft angelangt nun allerdings auch unter ſchweren Verluſten in die große Batterie. Es nimmt 24 Geſchütze, eine Fahne und ein Paar Pauken, dann dringt es in den Ort. 16 Offiziere, 341 Mann hat das tapfere Regiment auf dem Kampffeld gelaſſen; unter den Toten iſt Major v. Sichtern, Hauptmann v. Platz, die Leutnants v. Jeetze und v. Worski.

Der ſächſiſche General Allnpeck führt das auf der Südſeite von Keſſels­dorf haltende Grenadierbataillon Winkelmann heran und ſucht den Preußen das Dorf wieder zu entreißen. Auch das erſte Bataillon Nikolaus Pirch eilt herbei, wird aber an der Südſeite des Ortes von der vorbrechenden Kavallerie des preußiſchen rechten Flügels umfaßt. Inzwiſchen ſind auch die Trümmer des Regiments Anhalt und die der mit ihm im Kampf geweſenen drei Grenadierbataillone neu geordnet und brechen von Weſten und Süden in den Ort, der endgültig damit in die Hände der Preußen gelangt.

Während des Kampfes um Keſſelsdorf hat der linke preußiſche Flügel gute Fortſchritte gemacht. Hier hatte der Umſtand, daß durch ein Verſehen die Beſetzung der Ortſchaften Steinbach und Zöllmen unterblieben war, das Vorgehen der vom Prinzen Moritz von Anhalt geführten Infanterie ſehr begünſtigt. Drei Regimenter, Bredow, Bonin und Prinz von Preußen, gehen ſüdweſtlich von Zöllmen gegen die ſtarke Front des Feindes, während die Regimenter Prinz Dietrich, Prinz Leopold, Polenz mit dem Grenadier­bataillon Schöning durch Steinbach und Zöllmen ſowie nördlich dieſer Orte vorgehen.

Dieſem Angriff geht die ſächſiſche Infanterie auf der Hochfläche entgegen.

Am Rande des Zſchoner Grundes, an dem glatten ſchneebedeckten Hange ſtutzen die preußiſchen Bataillone, aber Prinz Moritz ſpringt als Erſter in den Grund hinab. Zwei Musketiere tragen ihn über den Bach, und obwohl die Bataillone nur mühſam folgen, da unter ihnen die dünne Eisdecke einbricht, wird doch der ſüdliche Talhang tapfer erſtiegen.

Das Regiment Prinz von Preußen wirft ſich unverzüglich auf das erſte ſächſiſche Treffen, das auf das zweite geworfen wird. Das iſt der Augenblick für die ſächſiſchen Regimenter Karabiniers Rechenberg und Plötz ſowie die Gardes du Korps, um durch die Lücken der Infanterie zur Attacke auf das