Fliegen, Mücken, kleinen Schnecken und Fiſchen, doch hat man auch ſchon beobachtet, daß er ſich ſelbſt an etwas größere Waſſerthiere wagt. Dafür wird er aber auch ſelbſt als Nahrung von anderen Thleren verzehrt, und auch der Menſch verſchmäht das zarte Fleiſch der Froſchſch enkel nicht, wenn fie gut zubereitet ſind. Ganz beſonders wird er von Naturforſchern verfolgt,. an ihm viele Unterſuchungen vornehmen, wozu er ſich bes ſonderz eignet, da er ein ſehr, zähes Qeben beſtzt. Man ſollte ſich bei jedem Froſche erinnern,. einer ſeiner Vorfahren es war, welcher durch ſeine Rervenzuckungen hei Galvani den Anlaß dazu gab, daß man jetzt teleraphiren und galvaniſch vergolden und verfllbern kann. Im Anfange des
inkerg verkriecht ſich der muntere Geſell in den Schlamm, er erſtaͤrrt in demſelben und hält einen Winterfchlaf. Im April und Mal des folgenden Jahres aber kriecht er wieder hervor und verkündet durch ſein Quaken den Frühling.
62. Der Laubfroſch.
Der Laubfroſch unterſcheidet ſich von andern Fröſchen durch feine Ges ſtalt, durch ſeine Stimme und ſeine Lebensart. Er iſt unter den hieſigen Fröſchen der kleinſte, von einen grasgrünen Farbe, mit einer lappigen Kehlenhaut, die bei den Männchen weiter herunterhängt, als bei den Welbchen, und mit kleinen, runden Warzen oder Knoten an den Füßen. Die Stimme des Laubfroſches hat mit dem Quaken der übrigen Fröſche wenig Nehnlichkeit. Sie beſteht in einem anhaltenden Gequirre, welches ungefähr ſo klingt, wie wenn man mit einem Stücke Stahl, mit einer ſtümpfen Feile, oder auch nur mit einem Mefferrücken an einem ſteinernen Teller herumſtreicht. Man kann die Laubfröſche auf dieſe Art täuſchen und zum Schreien bringen, wenn man ihnen, beſonders des Abends, dieſen Ton angiebt, Nur das Männchen allein läßt ſeine Stimme hören, und zwar nach dem dritten Jahre. Wenn er ſchreit, fo bläſt er feine Unterkehle wie eine dicke, runde Blaäfe auf, und die Seiten fallen ihm tief ein, indem er die Luft mit Heftigkeit auspreßt. Sie ſchreien gewöhnlich des Abends nach Sonnenuntergang und des Morgens bei Tagesganhruch. Man findet dieſe Fröſche überall in Europa, nur in England fol es keine geben. Wenn ſie in Freiheit find, ſo halten fie ſich im Frühjahr im Wafer auf, im Sommer aber meiſtengz auf dem Lande, wo fie auf Bäume klettern und ſich von Inſecten nähren. Im Winter verbergen fie fich in die Erde und erſt arren bis zum Frühling. Im Glaſe aber, in der warmen Stube, pflegt der Lanbfroſch Des Winters wochenlang auf einem Flecke zu ſitzen, und er kann zwei, drei Monate ohne Nahrung leben. Wirft man ihm eine lebendige Fliege hinein, ſo erhaſcht er ſie mit einem abgemeſſenen Sprunge, ſo daß er zugleich mit allen Vieren am Glaſe hängen bleibt. An einer todten Fliege vergreift er ſich nie. Auch ſpringt er nie nach einer Fliege, ſo lange fie ſich nicht bes wegt, ſondern er bleibt ſelbſt ſoü lange fill ſitzen und ſteht fie mit hervorquillenden Augen unverwandt an, Sobald fie aber anfängt, ſich zu bewegen, ſo ſpringt er mit ungemeiner Schnelligkeit zu und ſchnappt fie weg, wobei er ſich nicht ſowohl der Lippen, afg vielmehr feiner dicken, rauhen Zunge bedient. Er frißt Spinnen und andere Inſecten Seine merkwürdige Smp find» lichkeit gegen die Veränderung der Witterung macht ihn zu einer Art Barometer, und man kann feiner Vorherverkündigung oft beſſer trauen,
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