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Bilder aus der Naturgeschichte / herausgegeben von einem Vereine von Lehrern
Entstehung
Seite
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als dem Steigen und Fallen des Queckſilbers. Wenn ſich der Laubfroſch unten im Glaje badet, fo kann man ziemlich ſicher ſchließen, daß es bald regnen werde. Verweilt er lange im Waſſer, ſo wird das Regenwetter an­

halten. Während des naſſen Wetters hält er ſich meiſtens im Waſſer auf und läßt ſich nur durch eine Fliege oder andere Beute bewegen, einen Sprung heraus zu machen. Iſt das Wetter ſehr ſchlimm, 19 iſt er unruhig oder liegt ausgeſtreckt wie todt auf dem Boden, oder macht krampfhafte Be­wegungen. Hingegen hat man gutes Wetter zu hoffen, wenn er ſich am Glaſe oberhalb Des Waſſers feſtklebt, oder auf eine leine Leiter klettert, die man ihm ins Glas ſetzt, Auch das Schreien des Männchens bedeutet

trockene und beſtändige Witterung.

Vierte Klaſſe: Fiſch e.

Es ſind Wirbelthiere mit rothem, kaltem Blute. Sie athmen durch Kiemen, welche aber nie außerhalb des Halſes liegen, wie bei den Froſch­larven. Sie ſind ſelten nackt, ſondern meiſt mit Schuppen oder Schildern bedeckt. Sie leben nur im Waſſer und bewegen ſich durch Floſſen. Das Scelett beſteht aus Gräten oder Knochen oder Knorpel.(Stichling, Sees teufel, Seepferdchen, Lachs, Stint, Karpfen, Barbe Schleihe, Gründling, Hecht, Hering, Wels, Quappe, Aal, Stör, Hai, Hammerfiſch, Sägefiſch, Rochen, Neunauge).

63. Der Hecht.

Der Hecht kam nur im Waſſer leben; denn er iſt ein Fiſch, d. h. er hat rothe s, kaltes Blut und athmet durch Kiemen. Sein Körper iſt langgeſtreckt und von der Seite etwas zuſammengedrückt. Die Farbe des­ſelben iſt auf dem Rücken graugrün mit gelben Streifen, auf dem Bauche weißlich. Der Leib iſt mit Schuppen bedeckt. Das ſind hornartige Blättchen, welche wie Dachziegel übercinanber liegen. Der Kopf des Hechtes iſt groß, oben plattgedrückt und vorn abgerundet. Das große M aul beſteht aus Ober: und Unkerkinnlade, in welchen viele ſpitze Zähne ſtecken. Zum Schwimmen dienen dem Hechte die Floſſen, deren er ſieben beſitzt, nämlich zwei Bauch» und zwei Bruftfloſſen, eine After, eine Schwanz und eine Rückenfloſſe. Der Hecht gehört zu der großen Abtheilung der Gräten­fiſche. Er iſt der gefräßigſte ßwäaſſerfiſch und ernährt ſich von Fiſchen und Inſecten, verſchmäht ſogar Mäuſe, Ratten, Fröſche und Aas nicht, und iſt ein muthiges Raubth rer, das in Fiſchteichen roßen Schaden anrichten kann. Wie alle Fiſche Laicht er, d. h. er pflanzt fich durch Eier oder Rogen fort. Ein- bis zweijährige Hechte werden Grashechte genannt; gelb⸗ und ſchwarzgefleckte heißen wohl Hechtkönige. Märzhechte find ſolche, welche im Februgr oder März laichen, Padden⸗ oder Froſchhech te aber die, welche im April zur Froſchlaichzeit ihre Eier abſetzen. Das Fleiſch des Hechtes wird ſowohl gebraten als auch in verſchiedener Weiſe gekocht von vielen Leuten ſehr gern gegeſſen.

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